Nur selten haben die niederländischen Wahlen so viel internationale mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen wie die von 2017. Anders als die Hochrechnungen voraussagten, erlangte die rechtspopulistische PVV von Geert Wilders nicht die Mehrheit im Parlament. Die liberale VVD des amtierenden Ministerpräsidenten Mark Rutte schaffte es in den letzten Tagen einen Rückstand in eine knappe Mehrheit umzuwandeln. Die sozialdemokratische Partei PvdA dagegen musste den größten Verlust in der niederländischen Parlamentsgeschichte hinnehmen. In diesem Artikel wird auf die Frage eingegangen, wie die Parteien auf die Prognosenachterbahn jeweils mit unterschiedlichen Wahlstrategien reagiert haben und analysiert, wie der große Unterschied zwischen Prognosen und den faktischen Wahlergebnissen erklärt werden kann. Die Wahlen führten zu einem äußerst zersplitterten Parlament mit insgesamt 14 politischen Parteien. Mit einem Mehrparteiensystem sind die Niederlande seit jeher vertraut. Doch durch den beständigen Zulauf der populistischen Parteien, wird es für die Parteien der Mitte stets schwieriger, eine stabile und handlungsfähige Regierung zu bilden.
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