Mit dem Human Factors Engineering (HFE) wird allgemein eine anwendungs- orientierte wissenschaftliche Disziplin verbunden, deren Aufgabenfeld die Anpassung des Menschen an technische Systeme umfasst. Damit rückt das HFE sowohl in die Nähe der Ergonomie, mit der es fast zeitgleich entsteht, aber auch in Bereiche des Managements und der Organisationswissenschaften. Human Factors ist heute eine Sammelbezeichnung, die sowohl im Produkt- wie im Arbeitsplatzdesign Einzug gehalten hat. Dieser Artikel fragt nach dem wissenschaftlichen Selbstverständnis des HFE sowie nach dessen Konzept der Steuerung in technischen Systemen. Dafür wird die These einer epistemischen Wende herausgearbeitet, die in der Verlagerung vom Menschen hin zur Umwelt als zentralem Forschungsobjekt angewandter Psychologie besteht. Mit der besagten epistemischen Wende geht sowohl eine neue Maschinenkonzeption in der Psychologie einher, als auch die Vorstellung, Umwelten als technisierte Systeme zu verstehen und diese als steuerbar zu designen. Der Beitrag schaut über die Ursprünge des HFE im militärisch-industriell-akademischen Komplex des Kalten Krieges hinaus auf die Verbreitung dieser Disziplin, die mit der sukzessiven Überschneidung von Designpraktiken und Umweltkonstruktionen in den 1960er Jahren einhergeht.
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