Die bundesrepublikanische Erwerbslandschaft ist in den vergangenen Jahren differenzierter und vielfältiger geworden. Gleichzeitig lässt die existierende Flexibilisierung und Dynamisierung von Erwerbsformen nicht nur Hinweise auf Pluralisierungstendenzen erkennen. Am Beispiel einer explorativen qualitativen Studie, die zwischen 2009 und 2012 das Arbeitsmarktsegment einfacher Dienstleistungen in den Blick nahm, finden sich deutliche Hinweise darauf, dass sich hinter der erstaunlichen Vielfalt und Dynamik eine Verfestigung sozialer Lagen verbirgt. In struktureller Hinsicht verweisen unsere Befunde auf einen Prozess der Proletarisierung. Die selektive Integration in unterschiedliche arbeitsmarktrelevante Institutionen sorgt in den einfachen Diensten dafür, dass sich die subalterne Lage der Beschäftigten stabilisiert. Als Jeder- mannsarbeitsmarkt steht Arbeit zudem unter dem Druck sozialer Rationalisierungsstrategien, die auf der Ebene des Shopfloors eine Dequalifizierungs- und Abwertungsdynamik ins Werk setzen. Ein spezifisches Kontrollsystem erzeugt darüber hinaus innerhalb der Belegschaften Unterschichtungsbeziehungen, die formale Positionsgewinne unterminieren. Suspendierte Zukunftsvorstellungen erhöhen schließlich die Reproduktionsrisiken der subalternen Lage der Beschäftigten, weil Perspektiven realistischer Veränderung vielfach fehlen.
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