Die Bewertung wissenschaftlicher Leistungen gehört zum Alltagsgeschäft - auch in der Soziologie. Der bislang umfassendste, gleichwohl umstrittene Versuch, die Forschungsleistung der deutschen Soziologie-Standorte zu messen, war das im Jahr 2008 abgeschlossene Rating des Wissenschaftsrats (WR). Die eingesetzte Evaluationsgruppe aus 16 anerkannten Soziologinnen und Soziologen hatte etwa 250 Forschungseinheiten an mehr als 50 Forschungsstandorten mit fünf Kategorien von „exzellent“ bis „nicht befriedigend“ zu bewerten. Die Literaturauswertung basierte auf über 10.000 quantitativ erfassten Veröffentlichungen und etwa 700 eingereichten, zu lesenden Buchkapiteln und Aufsätzen. Wie lässt sich dieses ambitionierte Pilotprojekt rückblickend einschätzen? In welchem Verhältnis stehen Aufwand und Ertrag? Der vorliegende Artikel versucht auf Grundlage der Daten des Wissenschaftsrats die Bewertungen auf der Ebene von Forschungseinheiten zu rekonstruieren. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Qualitätsbewertung maßgeblich Outputgrößen wie die Zahl der Aufsätze in Zeitschriften mit peer review berücksichtigt. Zudem zeigt sich, dass ein großer Anteil der Varianz der Urteile der Bewertungsgruppe mit einfachen quantitativen Indikatoren erklärt werden kann. Auch die Größe der Einheiten wurde von der Bewertungsgruppe offenbar berücksichtigt.
This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.
Der heruntergeladene Inhalt darf nur für eigene Zwecke genutzt werden. Jede Art der Vervielfältigung führt zu einer Urheberrechtsverletzung!
This form uses Google Recaptcha for spam protection. Please enable Marketing Cookies in order to activate Recaptcha and use this form.