Auf der Grundlage der herrschaftssoziologischen Theorietradition skizziert der Beitrag mit Blick auf die Internationalen Beziehungen eine Konzeption von Herrschaft und Autorität in der Global Governance, die sich gerade nicht über „Widerstand“, sondern vielmehr über die „freiwillige Befolgung“ (deference) erschließt. Da die entfaltete logic of deference auf epistemischen Grundlagen beruht, kann diese Konzeption auch eingeübte Formen von Herrschaft und Autorität erfassen und kritisieren, die aus dem Blick geraten, wenn man nur auf Widerstand schaut. Die insbesondere mit Blick auf Global Governance entwickelte Konzeption kann plakativ als „reflexive Autorität“ bezeichnet werden und ergibt sich aus der Diskussion von vier Begriffspaaren: Herrschaft und Autorität, einfache und reflexive Autorität, Autorität und Legitimation sowie politische und epistemische Autorität. Der Beitrag schließt mit illustrativen Hypothesen zur Entwicklung der reflexiven Autorität in den internationalen Beziehungen.
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