Der Widerspruch von Schnelligkeit und Aktualität. Medienethische Überlegungen zum gegenwärtigen Geschwindigkeitswahn im Journalismus

Tobias Eberwein

doi:10.5771/0010-3497-2015-4-407

Contents
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- 377–378 Inhaltsverzeichnis 377–378
- 379–381 Vorwort 379–381
  - Live dabei im Sekundentakt. Aktualität und Echtzeit im Journalismus Annika Franzetti Annika Franzetti
- 382–430 Medienethik 382–430
  - 382–396 Echtzeit-Öffentlichkeiten. Neue digitale Medienordnungen und neue Verantwortungsdimensionen Klaus-Dieter Altmeppen, Christoph Bieber, Alexander Filipović, Jessica Heesen Klaus-Dieter Altmeppen, Christoph Bieber, Alexander Filipović, Jessica Heesen 382–396
  - 397–406 Gut in der Zeit? Beschleunigung - Synchronie - Zeitverschiebung Hans-Joachim Höhn Hans-Joachim Höhn 397–406
  - 407–411 Der Widerspruch von Schnelligkeit und Aktualität. Medienethische Überlegungen zum gegenwärtigen Geschwindigkeitswahn im Journalismus Tobias Eberwein Tobias Eberwein 407–411
  - 412–415 Reflex statt Reflexion. Chancen und Risiken von Medienkritik in Echtzeit Stefan Niggemeier Stefan Niggemeier 412–415
  - 416–419 Der User wird zum Chefredakteur. Die neue Nachrichten-App "BR24" des Bayerischen Rundfunks Christian Daubner Christian Daubner 416–419
  - 420–430 Vorbestraft = vorverurteilt? Die Berichterstattung über den „Fall Tuğçe“ medienethisch betrachtet Regina Greck Regina Greck 420–430
- 431–437 Serie 431–437
  - Angewandte Ethik. Grundbegriffe der Kommunikations- und Medienethik (Teil 2) Alexander Filipović Alexander Filipović
- 438–448 Essay 438–448
  - Von der Schwarmintelligenz zur Schwarmbosheit. Ein Appell aus gegebenem Anlass Stephan Weichert Stephan Weichert
- 449–464 Kommunikation in Kirche und Gesellschaft 449–464
  - Skandalereignis oder Skandalberichterstattung? Vom Hoffnungsträger zum Sündenbock: Die Berichterstattung über den Fall Tebartz-van Elst Barbara-Henrika Alfing Barbara-Henrika Alfing
- 465–475 Literatur-Rundschau 465–475
  - 465–467 Tobias Nanz/Johannes Pause (Hg.): Politiken des Ereignisses. Mediale Formierungen von Vergangenheit und Zukunft Annika Franzetti Annika Franzetti 465–467
  - 467–469 Peter Maurer: Medieneinfluss aus der Sicht von Politikern und Journalisten. Ein deutsch-französischer Vergleich Petra Hemmelmann Petra Hemmelmann 467–469
  - 469–471 Melanie Verhovnik: School Shootings. Interdisziplinäre Analyse und empirische Untersuchung der journalistischen Berichterstattung Vincenz Leuschner Vincenz Leuschner 469–471
  - 471–475 Ralf Junkerjürgen/Isabella von Treskow (Hg.): Amok und Schulmassaker. Kultur- und medienwissenschaftliche Annäherungen Melanie Verhovnik Melanie Verhovnik 471–475
- 476–477 Abstracts 476–477
- 478–478 Vorschau 478–478
- 479–487 Inhaltsverzeichnis 48. Jahrgang/2015 479–487
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Communicatio Socialis (ComSoc) , page 407 - 411

Der Widerspruch von Schnelligkeit und Aktualität. Medienethische Überlegungen zum gegenwärtigen Geschwindigkeitswahn im Journalismus

Autoren

Tobias Eberwein

DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2015-4-407
- ISSN: 0010-3497
- ISSN online: 2198-3852
Zusammenfassung

"Als im März 2015 die Germanwings-Maschine 4U9525 über Frankreich abstürzte und alle 150 Insassen mit in den Tod riss, wurde dies auch für den Journalismus zur Nagelprobe. Wie immer, wenn über Kriege, Krisen oder Katastrophen berichtet wird, verfielen die Nachrichtenredaktionen in einen allgemeinen Erregungszustand und versuchten möglichst schnell möglichst vielfältige Informationen über die anfangs schwer zu durchschauenden Ereignisse in die Öffentlichkeit zu tragen. Gerade in den Livetickern der großen Onlineportale führte dies zu einigen bedenklichen Auswüchsen: Auf Seiten wie „Bild.de“ oder „Focus Online“ stieg die Zahl der eilig herausgejagten Kurzmeldungen innerhalb weniger Minuten ins Dutzendfache. Veröffentlicht wurde dabei so ziemlich alles, was die zuständigen Redakteure irgendwie in die Finger bekommen konnten. Gerücht oder Fakt, aussagekräftig oder nicht – derartige Unterscheidungen wurden erst einmal nebensächlich. In medialen Ausnahmesituationen wie diesen, so scheint es, werden gängige journalistische Selektions- und Sorgfaltsregeln vorübergehend außer Kraft gesetzt. Naheliegend, dass Medienkritiker wie der „Bildblog“-Betreiber Mats Schönauer im jour- nalistischen Umgang mit dem dramatischen Flugzeugabsturz gleichzeitig auch einen „Absturz des Journalismus“ (Schönauer 2015) sehen."
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