Das Medium ist eine Metabotschaft. Der Weltjugendtag in Köln als perfektes Medienereignis, der Papst als Anti-Star und die Schwierigkeiten einer angemessenen Kritik

Martin Steinseifer

doi:10.5771/0010-3497-2006-1-67

Contents
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- 1–2 Inhalt 1–2
- 3–29 Boom, Krise, Wege aus der Krise. Zur Lage der deutschen Tagespresse 1995-2005 Heinz Pürer Heinz Pürer 3–29
- 30–46 Die Gegenwart der Vergangenheit. Kommunikations- und Medienmuseen in Deutschland Walter Hömberg, Manuel Bödiker Walter Hömberg, Manuel Bödiker 30–46
- 47–52 400 Jahre Zeitung – ein Massenmedium macht sich öffentlich. Zur Jubiläumsausstellung im Mainzer Gutenberg-Museum Eckart Roloff Eckart Roloff 47–52
- 53–59 Vielfältig und leistungsfähig. Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger, Helmut Heinen, zur Situation der Presse Ute Stenert Ute Stenert 53–59
- 60–66 Spagat gelingender Kommunikation. Ein Erfahrungsbericht zur Kommunikationsarbeit des XX. Weltjugendtags 2005 Matthias Kopp Matthias Kopp 60–66
- 67–80 Das Medium ist eine Metabotschaft. Der Weltjugendtag in Köln als perfektes Medienereignis, der Papst als Anti-Star und die Schwierigkeiten einer angemessenen Kritik Martin Steinseifer Martin Steinseifer 67–80
- 81–85 Kirchliche Filmpreise 2005 Peter Hasenberg Peter Hasenberg 81–85
- 86–87 Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2005 86–87
- 88–90 Katholischer Medienpreis 2005 88–90
- 91–92 Giso Deussen, 65, Professor i.R. 91–92
- 93–100 Chronik 93–100
- 101–109 Literatur-Rundschau Michael Schmolke, Rüdiger Funiok, Roland Burkart, Steffen Hillebrecht Michael Schmolke, Rüdiger Funiok, Roland Burkart, Steffen Hillebrecht 101–109
- 110–112 Abstracts 110–112
- 113–113 Autorinnen und Autoren dieses Heftes 113–113
- 114–114 Impressum 114–114
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Communicatio Socialis (ComSoc) , page 67 - 80

Das Medium ist eine Metabotschaft. Der Weltjugendtag in Köln als perfektes Medienereignis, der Papst als Anti-Star und die Schwierigkeiten einer angemessenen Kritik

Autoren

Martin Steinseifer

DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2006-1-67
- ISSN: 0010-3497
- ISSN online: 2198-3852
Zusammenfassung

Der Essay untersucht den Weltjugendtag der katholischen Kirche in Köln 2005 und hebt dabei besonders das enge Zusammenspiel von Massenveranstaltung, religiösem Ereignis und Medien-Event hervor. Für alle drei Dimensionen ist die sinnliche Vergegenwärtigung einer Einheit der Welt zentral. Die universelle Einheit der katholischen Kirche wird nicht nur in der globalen Pilgerschaft erfahrbar. Die Kirche wird als Weltkirche sichtbar durch eine globale Live-Übertragung des Ereignisses im Fernsehen. Dabei übernimmt das Medium selbst rituell-religiöse Funktionen. Dementsprechend prägen festliche Stimmung und andächtiges Miterleben das Bild, auf Kosten von fundierten Informationen und Kritik. Gerade aus der perfekten Inszenierung des Ereignisses ergeben sich aber fundamentale Ambivalenzen und Widersprüche. Der Papst ist bejubelter Star und theologischer 'Anti-Star' zugleich. Seine Betonung der Eucharistie als zentralem Ritual der Einheit ist durchaus konsequent. Zusammen mit der riesigen Eucharistiefeier wird so aber abschließend auch der Widerspruch deutlich, in den sich die Kirche mit ihrer konfessionell-exklusiven eucharistischen Praxis gegenüber dem ökumenisch-inklusiven Anspruch des Medien-Events begibt.
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