Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den Auswirkungen ambivalenter Männlichkeitskonstruktionen auf die Lebensrealitäten und Handlungsstrategien von afghanischen Geflüchteten in Deutschland und der Schweiz. Wir zeigen, wie Argwohn, Ausgrenzungserfahrungen und rechtliche Prekarität in der Aufnahmegesellschaft in Kombination mit Verantwortungsgefühlen gegenüber Familienmitgliedern ein vergeschlechtlichtes Spannungsfeld für männliche Geflüchtete erzeugen. Dieses ergibt sich aus widersprüchlichen Handlungsimperativen der europäischen Migrationspolitik, prekärem rechtlichem Status und unerfüllten Erwartungen der Familie gegenüber und setzt männliche Geflüchtete einem geschlechtsspezifischen Risiko doppelter Marginalisierung aus.
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