Politische Führung im parlamentarischen Regierungssystem
Konrad Adenauer und Ludwig Erhard
Zusammenfassung
Das Führungsphänomen wurde von der deutschen Politikwissenschaft lange Zeit auffällig vernachlässigt. Für die handwerkliche Seite politischer Führung gilt dieser Befund bis heute fort. Vorliegend unternimmt es der Autor, am Beispiel von Konrad Adenauer und Ludwig Ehrhard mittels quellenbasierter Fallstudien diejenigen Führungsinstrumente zu ermitteln, welche die Willensdurchsetzung eines politischen Führers ermöglichen.
Die Arbeit bietet mehrfach und in unterschiedlichen Zusammenhängen faszinierende Antworten auf die Frage, wie sich Politik – praktisch notwendig immer zugleich Sachpolitik und Machtpolitik – in einer Parteiendemokratie tatsächlich abspielt.
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- 2–4 Titelei 2–4
- 5–6 Vorwort 5–6
- 7–12 Inhaltsverzeichnis 7–12
- 13–16 Abkürzungsverzeichnis 13–16
- 17–44 1 Politische Führung im parlamentarischen Regierungssystem: Erster Überblick 17–44
- 17–19 1.1 Einleitung, Fragestellung und Gang der Untersuchung 17–19
- 19–21 1.2 Empirische Grundlage: Deutschland als Parteiendemokratie 19–21
- 21–30 1.3 Forschungsstand 21–30
- 21–24 1.3.1 Politische Führung 21–24
- 24–26 1.3.2 Kanzlerdemokratie 24–26
- 26–30 1.3.3 Richtlinienkompetenz und latenter Führungswiderspruch 26–30
- 30–44 1.4 Demokratische Führung und politische Macht – eine Grundlegung 30–44
- 30–32 1.4.1 Politische Führung – Bedeutungsinhalt und Definition 30–32
- 32–34 1.4.2 Differenzierung I: Hierarchische und demokratische Führung 32–34
- 34–38 1.4.3 Differenzierung II: Handwerkliche und inhaltlich-konzeptionelle Führung 34–38
- 38–39 1.4.4 Differenzierung III: Politische Führung im engeren Sinne und politische Führung im weiteren Sinne 38–39
- 39–44 1.4.5 Politische Macht 39–44
- 45–49 2 Grundsätzliches zu den Fallstudien 45–49
- 45–46 2.1 Quellenlage 45–46
- 46–47 2.2 Methode: Kategoriengeleitete qualitative Inhaltsanalyse 46–47
- 47–49 2.3 Auswahlkriterien, Themen und Gliederung 47–49
- 50–133 3 Adenauer 50–133
- 50–64 3.1 Rhöndorfer Konferenz 50–64
- 50–51 3.1.1 Übersicht und Ausgangslage 50–51
- 51–55 3.1.2 Vorbereitung der Konferenz durch Adenauer 51–55
- 55–60 3.1.3 Ablauf der Rhöndorfer Konferenz 55–60
- 60–62 3.1.4 Nachgang der Konferenz, Wahl des Bundeskanzlers und Regierungsbildung 60–62
- 62–64 3.1.5 Zusammenfassung 62–64
- 64–85 3.2 Wiederbewaffnung 64–85
- 64–65 3.2.1 Übersicht und Ausgangslage 64–65
- 65–67 3.2.2 Adenauers gescheiterter Anlauf von 1949 65–67
- 67–70 3.2.3 Neuer Anlauf im Zeichen des Korea-Krieges 67–70
- 70–73 3.2.4 Eigenmächtige Übergabe des Sicherheitsmemorandums und Reaktionen der Minister 70–73
- 73–77 3.2.5 Gegeneinanderausspielen der westalliierten und der deutschen Erwartungen durch Adenauer 73–77
- 77–80 3.2.6 Adenauers zentrale Rolle bei den Verhandlungen mit den Westalliierten 77–80
- 80–83 3.2.7 Begrenzter Einfluss der Mitglieder der Regierungsmehrheit 80–83
- 83–85 3.2.8 Zusammenfassung 83–85
- 85–107 3.3 Rentenreform 1957 85–107
- 85–86 3.3.1 Übersicht und Ausgangslage 85–86
- 86–88 3.3.2 Mangelnde Fortschritte bis Mitte 1955 und Adenauers Eingreifen 86–88
- 88–90 3.3.3 Inhaltliche Anregungen durch den Schreiber-Plan 88–90
- 90–93 3.3.4 Erste Auseinandersetzungen mit Schäffer und Erhard 90–93
- 93–95 3.3.5 Verabschiedung des umkämpften Regierungsentwurfes 93–95
- 95–101 3.3.6 Fortgesetzte Uneinigkeit innerhalb der Unionsparteien 95–101
- 101–103 3.3.7 Kompromissfindung innerhalb der Union durch Adenauer 101–103
- 103–105 3.3.8 Verhandlung mit den Koalitionspartnern und der SPD 103–105
- 105–107 3.3.9 Zusammenfassung 105–107
- 107–133 3.4 Deutsch-Französischer Freundschaftsvertrag 107–133
- 107–108 3.4.1 Übersicht und Einführung 107–108
- 108–111 3.4.2 Anbahnung des Vertrages 108–111
- 111–116 3.4.3 Ratifizierungsbedürftigkeit, de Gaulles Pressekonferenz und aufkommende Skepsis 111–116
- 116–126 3.4.4 Meinungsspektrum innerhalb der Unionsparteien 116–126
- 126–128 3.4.5 Adenauers eingeschränkter Handlungsspielraum 126–128
- 128–131 3.4.6 Einigung auf Präambel-Lösung in Cadenabbia 128–131
- 131–133 3.4.7 Zusammenfassung 131–133
- 134–223 4 Erhard 134–223
- 134–147 4.1 Reform der Kriegsopferversorgung 134–147
- 134–135 4.1.1 Übersicht und Ausgangslage 134–135
- 135–139 4.1.2 Erhards Plan: Unmut der Betroffenen, weitgehende Zustimmung der Koalition 135–139
- 139–143 4.1.3 Wachsender Widerstand innerhalb der Regierungsmehrheit und Erhards Beharren 139–143
- 143–145 4.1.4 Scheitern des Erhardschen Ansatzes 143–145
- 145–147 4.1.5 Zusammenfassung 145–147
- 147–164 4.2 Erhöhung der Telefongebühren 147–164
- 147–148 4.2.1 Übersicht und Ausgangslage 147–148
- 148–150 4.2.2 Plan der Telefongebührenerhöhung 148–150
- 150–152 4.2.3 Wachsende Widerstände, aber Rückhalt im Kabinett 150–152
- 152–156 4.2.4 Kompromissunwilliger Kanzler 152–156
- 156–160 4.2.5 Sondersitzung des Bundestages – Erhards vermeintlicher Triumph 156–160
- 160–163 4.2.6 Später Sieg der Gegner der Telefongebührenerhöhung 160–163
- 163–164 4.2.7 Zusammenfassung 163–164
- 164–187 4.3 Nahost-Krise 164–187
- 164–167 4.3.1 Übersicht und Ausgangslage 164–167
- 167–168 4.3.2 Vorgeschichte der deutsch-israelischen Beziehungen 167–168
- 168–169 4.3.3 Bekanntwerden der Waffenlieferungen an Israel und Ägyptens Ulbricht-Einladung 168–169
- 169–173 4.3.4 Proarabische und proisraelische Denkschulen und ein unsicherer Erhard 169–173
- 173–175 4.3.5 Verschlechterung des Verhältnisses zu Ägypten und zu Israel 173–175
- 175–176 4.3.6 Breite Kritik an Erhards zauderndem Krisenmanagement 175–176
- 176–178 4.3.7 Kampf um die rechte Reaktion auf den Ulbricht-Besuch 176–178
- 178–180 4.3.8 Erhards gescheiterter Versuch des Bruches mit Ägypten 178–180
- 180–183 4.3.9 Nahost-Entscheidung 180–183
- 183–184 4.3.10 Reaktionen 183–184
- 184–186 4.3.11 Behauptete Richtlinienentscheidung des Kanzlers 184–186
- 186–187 4.3.12 Zusammenfassung 186–187
- 187–198 4.4 Deutsche Friedensnote 187–198
- 187–189 4.4.1 Übersicht 187–189
- 189–191 4.4.2 Entwurf der Friedensnote im Auswärtigen Amt 189–191
- 191–193 4.4.3 Abstimmung des Entwurfes mit anderen Ressorts sowie Einbeziehung der westlichen Partner und der Parlamentsfraktionen 191–193
- 193–195 4.4.4 Erhards spätes Eingreifen und das Absetzen der Note 193–195
- 195–197 4.4.5 Reaktionen auf die Note und die Seebohm-Kontroverse 195–197
- 197–198 4.4.6 Zusammenfassung 197–198
- 198–223 4.5 Erzwungener Rücktritt vom Amt des Bundeskanzlers 198–223
- 198–199 4.5.1 Übersicht und Ausgangslage 198–199
- 199–203 4.5.2 Wahlniederlage in Nordrhein-Westfalen als Ausgangspunkt wachsender Kritik 199–203
- 203–205 4.5.3 Erhards vergebliche Bemühungen um Geschlossenheit 203–205
- 205–209 4.5.4 Beginn einer Nachfolgediskussion und scharfe Angriffe auf Erhard 205–209
- 209–211 4.5.5 Erhards USA-Reise und Gerstenmaiers Einknicken 209–211
- 211–214 4.5.6 Erneute Angriffe und eine letzte formale Loyalitätserklärung 211–214
- 214–219 4.5.7 Bruch der Koalition im Streit über den Haushaltsausgleich 214–219
- 219–221 4.5.8 Erhards Rücktritt 219–221
- 221–223 4.5.9 Zusammenfassung 221–223
- 224–250 5 Demokratische politische Führung: Persönliche Voraussetzungen und angewandte Führungsinstrumente 224–250
- 224–236 5.1 Persönliche Voraussetzungen eines politischen Führers 224–236
- 224–226 5.1.1 Körperliche Kraft, Ausdauer und Gesundheit 224–226
- 226–227 5.1.2 Intelligenz 226–227
- 227–227 5.1.3 Rhetorisches Geschick 227–227
- 227–228 5.1.4 Selbstbewusster Ehrgeiz 227–228
- 228–229 5.1.5 Natürliche Autorität 228–229
- 229–230 5.1.6 Einfühlungsvermögen 229–230
- 230–231 5.1.7 Stabiles Nervenkostüm 230–231
- 231–233 5.1.8 Skeptisch-realistische Weltsicht 231–233
- 233–234 5.1.9 Informationshunger 233–234
- 234–236 5.1.10 Pragmatische Prinzipientreue 234–236
- 236–242 5.2 Instrumente politischer Führung im weiteren Sinne 236–242
- 236–238 5.2.1 Parteiinterne Vernetzung 236–238
- 238–238 5.2.2 Ämterpatronage 238–238
- 238–240 5.2.3 Loyalitätserzeugung durch respektvolles Verhalten 238–240
- 240–241 5.2.4 Medienpolitik 240–241
- 241–242 5.2.5 Volksrednertum 241–242
- 242–248 5.3 Instrumente der Verhandlungsführung 242–248
- 242–244 5.3.1 Führung durch Sachkenntnis 242–244
- 244–245 5.3.2 Führung durch Themenwechsel 244–245
- 245–246 5.3.3 Humor und Schlagfertigkeit 245–246
- 246–246 5.3.4 Erweiterung des diskursiven Referenzrahmens 246–246
- 246–247 5.3.5 Setzen auf Erschöpfung 246–247
- 247–248 5.3.6 Kompromissgeleitete Diskussionszusammenfassung 247–248
- 248–250 5.4 Zusammenfassung 248–250
- 251–260 6 Bedeutung der Richtlinienkompetenz und das Verhältnis von Führung zu Macht 251–260
- 251–252 6.1 Einsatz der Richtlinienkompetenz zu mehreren Gelegenheiten 251–252
- 252–254 6.2 Konsequenzen des Einsatzes der Richtlinienkompetenz 252–254
- 254–255 6.3 Wissen der Akteure von der faktischen Wirkungslosigkeit der Richtlinienkompetenz 254–255
- 255–256 6.4 Gründe für die behauptete Wirksamkeit der Richtlinienkompetenz 255–256
- 256–257 6.5 Mythos der Richtlinienkompetenz als Folge der behaupteten Wirksamkeit 256–257
- 257–258 6.6 Ergebnis: Richtlinienkompetenz als wirkungslose Bestimmung 257–258
- 258–260 6.7 Auswirkungen auf das Verhältnis von Führung und Macht 258–260
- 261–271 7 Führungsumgebung 261–271
- 261–264 7.1 Einfluss der Geführten 261–264
- 264–267 7.2 Einfluss institutioneller Gesichtspunkte 264–267
- 267–268 7.3 Zwischenergebnis: Der politische Entscheidungsraum 267–268
- 268–270 7.4 Einfluss zeitlicher Begleitumstände 268–270
- 270–271 7.5 Zusammenfassung 270–271
- 272–276 8 Zusammenfassung, Schlussfolgerungen und Ausblick 272–276
- 272–273 8.1 Zusammenfassung 272–273
- 273–275 8.2 Schlussfolgerungen 273–275
- 275–276 8.3 Ausblick 275–276
- 277–282 Quellenverzeichnis 277–282
- 277–278 Archive 277–278
- 277–277 Archiv für Christlich-Demokratische Politik (ACDP), St. Augustin 277–277
- 277–277 Bundesarchiv (BArch), Koblenz 277–277
- 277–277 Ludwig-Erhard-Stiftung (LESt), Bonn 277–277
- Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes (PA AA), Berlin
- 278–278 Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus (StBKAH), Rhöndorf 278–278
- 278–282 Gedruckte Quellen 278–282
- 282–282 Tages-, Wochen- und Zweiwochenpresse 282–282
- 282–282 Internet-Quellen 282–282
- 283–292 Literaturverzeichnis 283–292