Die Rationalität der Risikoentscheidung
Zur Verwendung ökonomischer Kriterien im Risikoverwaltungsrecht
Zusammenfassung
Behörden müssen oftmals riskante Entscheidungen treffen, die auf einer unzureichenden Wissensgrundlage basieren. In den einschlägigen Normprogrammen ist hierfür regelmäßig kein abschließendes und geeignetes Verfahrenskonzept vorgesehen. Dabei stellt sich die grundlegende Frage nach der Rationalität einer Risikoentscheidung.
Hierzu zeigt das Werk unter Bezugnahme auf außerrechtliche Rationalitätsmodelle zunächst die aus Ungewissheit entstehenden Einschränkungen auf. Aus verschiedenen ökonomischen Instrumenten und verhaltenswissenschaftlichen Erkenntnissen werden dann rationalitätssteigernde Maßstäbe gewonnen. Im Ergebnis entwickelt der Autor daraus allgemeine Rahmenbedingungen für rationale juristische Risikoentscheidungen.
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- 2–10 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–10
- 11–16 1 Einleitung 11–16
- 17–34 2 Ausgangslage: Risiken und Chancen neuer Techniken 17–34
- 17–24 2.1 Atomtechnik 17–24
- 24–25 2.2 Pflanzenschutz 24–25
- 25–26 2.3 Pharmazeutik 25–26
- 26–29 2.4 Gentechnik 26–29
- 29–32 2.5 Nanotechnologie 29–32
- 32–34 2.6 Zusammenfassung 32–34
- 35–50 3 Rationalität als Verfassungsgebot 35–50
- 35–41 3.1 Rationalität des Rechts 35–41
- 41–49 3.2 Rechtliche Rationalität unter Ungewissheit 41–49
- 49–50 3.3 Zusammenfassung 49–50
- 51–86 4 Interdisziplinäre Rationalitätsbezüge 51–86
- 51–69 4.1 Außerrechtliche Rationalitätsmodelle 51–69
- 51–61 4.1.1 Sozialwissenschaftliche Rationalitätsmodelle 51–61
- 4.1.1.1 Steuerung durch soziale Normen
- 4.1.1.2 Zweckrationalität
- 4.1.1.3 Rationalität unter Ungewissheit
- 4.1.1.4 Folgerungen für rationale Entscheidungen unter Ungewissheit
- 61–66 4.1.2 Ökonomisches Rationalitätsverständnis 61–66
- 66–69 4.1.3 Gemeinsame Ansätze zur rationalen Bewältigung von Ungewissheit 66–69
- 69–84 4.2 Effizienz als rationaler Handlungsmaßstab? 69–84
- 69–79 4.2.1 Effizienz aus ökonomischer Sicht 69–79
- 79–84 4.2.2 Effizienzansätze im Verwaltungsrecht 79–84
- 84–86 4.3 Folgerungen 84–86
- 87–155 5 Von der Gefahrenabwehr zur Risikovorsorge 87–155
- 87–97 5.1 Gefahrenabwehr 87–97
- 87–91 5.1.1 Gefahrenbegriffe 87–91
- 91–92 5.1.2 Konkrete, abstrakte und allgemeine Gefahr 91–92
- 92–94 5.1.3 Subjektive oder objektive Gefahr? 92–94
- 94–95 5.1.4 Gefahrenverdacht als Grenzfall 94–95
- 95–96 5.1.5 Gefahrenvorsorge 95–96
- 96–97 5.1.6 Zusammenfassung 96–97
- 97–114 5.2 Risiko im Recht 97–114
- 97–109 5.2.1 Juristischer Risikobegriff 97–109
- 5.2.1.1 Risiko im europäischen Umweltrecht
- 5.2.1.2 Risiko im deutschen Umweltrecht
- 5.2.1.2.1 Risiko im Anschluss an die polizeirechtliche Dogmatik
- 5.2.1.2.2 Von Ungewissheit geprägtes Risiko
- 5.2.1.2.3 Risiko in den Entwürfen zum UGB
- 109–111 5.2.2 Begriff des (juristischen) Restrisikos 109–111
- 111–114 5.2.3 Zusammenfassung 111–114
- 114–153 5.3 Risikovorsorge 114–153
- 114–121 5.3.1 Entwicklung des Vorsorgeprinzips 114–121
- 5.3.1.1 Vorsorgeprinzip in der Europäischen Gemeinschaft
- 5.3.1.2 Vorsorgeprinzip in Deutschland
- 121–133 5.3.2 Verfassungsrechtliche Grundlagen des Vorsorgeprinzips 121–133
- 5.3.2.1 Vorsorgeprinzip als Konsequenz staatlicher Schutzpflichten
- 5.3.2.2 Vorsorgeentscheidung zwischen Über- und Untermaßverbot
- 5.3.2.3 Vorsorgeentscheidungen und Grundrechtskollisionen
- 5.3.2.4 Zeitpunkt vorsorglicher Eingriffe
- 5.3.2.5 Zusammenfassung
- 133–148 5.3.3 Anwendungspraxis des Vorsorgeprinzips und deren Konsequenzen 133–148
- 5.3.3.1 Vorsorge im dreistufigen Sicherheitskonzept
- 5.3.3.2 Vorsorgeorientierung an Technik und Wissenschaft
- 5.3.3.3 Umsetzungsprobleme des Vorsorgeprinzips
- 5.3.3.3.1 Vorsorge unter Ungewissheit
- 5.3.3.3.2 Risikoorientierte Vorsorge
- 5.3.3.3.3 Ansätze zur Risikobeurteilung
- 148–151 5.3.4 Weiterentwicklung des „klassischen“ Vorsorgeprinzips zur Risikovorsorge 148–151
- 151–153 5.3.5 Zusammenfassung 151–153
- 153–155 5.4 Konsequenzen für das Risikoverwaltungsrecht 153–155
- 156–204 6 Risiko und Risikobehandlung in Sozialwissenschaft und Ökonomie 156–204
- 156–167 6.1 Risiko in der Sozialwissenschaft 156–167
- 156–162 6.1.1 Sozialwissenschaftliches Risikoverständnis 156–162
- 162–166 6.1.2 Umgang mit Risiken aus sozialwissenschaftlicher Sicht 162–166
- 166–167 6.1.3 Zusammenfassung 166–167
- 167–200 6.2 Risiko in der Ökonomie 167–200
- 167–171 6.2.1 Ökonomischer Risikobegriff 167–171
- 171–173 6.2.2 Entscheidungsorientierung am Nutzen 171–173
- 173–175 6.2.3 Umgang mit Risiken aus ökonomischer Sicht 173–175
- 175–181 6.2.4 Umgang mit Ungewissheit aus ökonomischer Sicht 175–181
- 6.2.4.1 Ökonomische Entscheidungsmodelle bei Ungewissheit
- 6.2.4.2 Gemischte Entscheidungsregeln
- 181–197 6.2.5 Würdigung der Entscheidungsregeln 181–197
- 6.2.5.1 Bestimmbarkeit von Nutzenwerten
- 6.2.5.2 Objektive und subjektive Wahrscheinlichkeiten
- 6.2.5.3 Verarbeitung des Risikos
- 6.2.5.4 Verarbeitung der Ungewissheit
- 197–200 6.2.6 Zusammenfassung 197–200
- 200–204 6.3 Folgerungen für juristische Risikoentscheidungen 200–204
- 205–253 7 Bedingungen rationaler juristischer Risikoentscheidungen 205–253
- 205–223 7.1 Risiken der Risikoentscheidung 205–223
- 205–213 7.1.1 Grenzen der menschlichen Erkenntnis 205–213
- 213–216 7.1.2 Individuelle Risikowahrnehmungen und -einstellungen 213–216
- 216–219 7.1.3 Informationsasymmetrie 216–219
- 219–221 7.1.4 Probleme der Risikokommunikation 219–221
- 221–223 7.1.5 Zusammenfassung 221–223
- 223–228 7.2 Rationalität der Risikoentscheidung 223–228
- 228–245 7.3 Elemente der Risikoentscheidung 228–245
- 228–232 7.3.1 Grundlagen der Risikoermittlung 228–232
- 232–240 7.3.2 Grundlagen der Risikobewertung 232–240
- 7.3.2.1 Vergleich von Risiken
- 7.3.2.2 Ökonomische Bewertung von Risiken
- 7.3.2.3 Metasysteme
- 7.3.2.4 Vergleich und Anwendbarkeit der Modelle
- 240–242 7.3.3 Grundlagen der Risikobeobachtung 240–242
- 242–245 7.3.4 Zusammenfassung 242–245
- 245–250 7.4 Zuweisung der Ungewissheitsfolgen 245–250
- 245–247 7.4.1 Darlegungs- und Beweislasten 245–247
- 247–250 7.4.2 Haftungs- und Versicherungspflichten 247–250
- 250–253 7.5 Wegmarken einer rationalen Risikoentscheidung 250–253
- 254–279 8 Rationalitätsgehalte des aktuellen Risikoverwaltungsrechts 254–279
- 254–268 8.1 Normative Grundlagen 254–268
- 254–257 8.1.1 Risikosteuerung im Atomrecht 254–257
- 257–259 8.1.2 Risikosteuerung im Pflanzenschutzrecht 257–259
- 259–261 8.1.3 Risikosteuerung im Arzneimittelrecht 259–261
- 261–267 8.1.4 Risikosteuerung im Gentechnikrecht 261–267
- 267–268 8.1.5 Risikosteuerung im Bereich der Nanotechnologie? 267–268
- 268–276 8.2 Verwaltungsgerichtliche Kontrolle 268–276
- 268–273 8.2.1 Kontrolldichte im Atomrecht 268–273
- 273–274 8.2.2 Kontrolldichte im Pflanzenschutzrecht 273–274
- 274–274 8.2.3 Kontrolldichte im Arzneimittelrecht 274–274
- 274–275 8.2.4 Kontrolldichte im Gentechnikrecht 274–275
- 275–276 8.2.5 Gerichtliche Kontrolle der Nanotechnologie 275–276
- 276–279 8.3 Rationale Risikosteuerung im aktuellen Risikoverwaltungsrecht? 276–279
- 280–282 9 Ausblick 280–282
- 283–307 Literaturverzeichnis 283–307