Menschenrechte als Ideologie
Die Rolle der Menschenrechte bei der Legitimation militärischer Interventionen
Zusammenfassung
Legalität und Legitimität der Kriege im Kosovo, in Afghanistan und im Irak sind nach wie vor Gegenstand heftiger gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Debatten. Das Buch untersucht unter besonderer Berücksichtigung der völkerrechtlichen Aspekte die Rolle der Menschenrechte bei der Legitimation dieser und anderer militärischer Interventionen nach dem Ende des Kalten Krieges.
Anhand der humanitären Interventionen mit UN-Mandat wird zunächst gezeigt, wie der Sicherheitsrat mit seiner Mandatierungspraxis die Rolle der Menschenrechte stärkt. Dazu werden erstmals auch die Interventionen nach dem Kosovokrieg unter dem Aspekt der humanitären Intervention betrachtet.
Die Studie diskutiert im Anschluss die völkerrechtliche Legalität der Kriege im Kosovo, in Afghanistan und im Irak. Der Autor vertritt dabei dezidiert die Ansicht, dass – mit Ausnahme der ISAF – eine völkerrechtliche Legalität dieser Interventionen nicht zu begründen ist.
Daran anknüpfend reflektiert das Buch die normativen Grundlagen der Legitimation dieser Kriege. Dabei wird gezeigt, inwieweit Menschenrechte als Ideologie fungieren, wenn sie der Legitimation solcher völkerrechtlich illegalen Militäreinsätze dienen.
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- 2–4 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–4
- 5–12 Vorwort 5–12
- 13–40 I. Einleitung 13–40
- 13–17 1. Problemstellung 13–17
- 17–28 2. Eingrenzung der Fragestellung und methodisches Vorgehen 17–28
- 28–40 3. Einordnung der Thematik und Forschungsstand 28–40
- 41–137 II. Theoretische Grundlagen und Begriffsbestimmungen 41–137
- 41–86 1. Konstruktivistische Theorie und die Internationalen Beziehungen 41–86
- 41–52 1.1. Akteur vs. Struktur – Eine ontologische Debatte 41–52
- 52–69 1.2. Regeln, Akteure und Institutionen 52–69
- 69–80 1.3. Konstruktivismus als (Meta-)Theorie – Eine kurze Einordnung 69–80
- 80–86 1.4. Staat und Souveränität – die internationalen Beziehungen aus konstruktivistischer Perspektive 80–86
- 86–137 2. Begriffsbestimmungen 86–137
- 86–106 2.1. Völkerrecht 86–106
- 106–119 2.2. Menschenrechte 106–119
- 119–125 2.3. Interdependenz vs. Intervention und humanitäre Intervention 119–125
- 125–130 2.4. Legalität, Legitimität und Legitimation 125–130
- 130–137 2.5. Ideologie 130–137
- 138–209 III. Institutionalisierte humanitäre Interventionen 138–209
- 138–144 1. Die Grundlagen der humanitären Intervention nach der UN-Charta 138–144
- 144–159 2. Institutionalisierte humanitäre Interventionen nach 1990 144–159
- 144–147 2.1. Die Resolution 688 (1991): Der Fall Irak 144–147
- 147–152 2.2. Der Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien 147–152
- 152–154 2.3. Der Fall Somalia 152–154
- 154–156 2.4. Der Fall Haiti I 154–156
- 156–159 2.5. Der Fall Ruanda 156–159
- 159–207 3. Institutionalisierte humanitäre Interventionen nach dem Kosovokrieg 159–207
- 159–164 3.1. Der Fall Osttimor/Timor-Leste 159–164
- 164–168 3.2. Der Fall Sierra Leone 164–168
- 168–176 3.3. Der Afrikanische Weltkrieg im Kongo 168–176
- 176–182 3.4. Der Fall Liberia 176–182
- 182–190 3.5. Der Fall Elfenbeinküste 182–190
- 190–194 3.6. Der Fall Haiti II 190–194
- 194–198 3.7. Der Fall Burundi 194–198
- 198–207 3.8. Der Fall Sudan 198–207
- 207–209 4. Die Praxis des Sicherheitsrats bei der Legitimation institutionalisierter humanitärer Interventionen – Ein Zwischenfazit 207–209
- 210–249 IV. Der (Sünden-)Fall Kosovo 210–249
- 210–213 1. Der Kosovokrieg als nichtmandatierte humanitäre Intervention 210–213
- 213–247 2. Legitimationsansätze für den Kosovokrieg 213–247
- 213–230 2.1. Zur Legalität des Kosovokrieges – Rechtfertigungen aus rechtspositivistischer Perspektive 213–230
- 230–245 2.2. Zur Legitimität des Kosovokrieges – Rechtfertigungen aus naturrechtlicher Perspektive 230–245
- 245–247 2.3. Zur Legitimation des Kosovokrieges im Lichte des ius in bello 245–247
- 247–249 3. Zwischenfazit 247–249
- 250–279 V. Der Fall Afghanistan – Die Bekämpfung des internationalen Terrorismus in Folge des 11. September 2001 250–279
- 250–257 1. Die Ächtung des Terrorismus im Völkerrecht vor dem 11. September 2001 250–257
- 257–260 2. Die Intervention(en) in Afghanistan 257–260
- 260–277 3. Ansätze zur Legitimation der Operation Enduring Freedom 260–277
- 260–273 3.1. Zur Legalität der Operation Enduring Freedom – Rechtfertigungen aus rechtspositivistischer Perspektive 260–273
- 273–277 3.2. Zur Legitimität der Operation Enduring Freedom – Rechtfertigungen aus naturrechtlicher Perspektive 273–277
- 277–279 4. Zwischenfazit 277–279
- 280–342 VI. Die Legitimation(en) des 3. Golfkriegs – Von der Selbstverteidigung zur nichtinstitutionalisierten humanitären Intervention 280–342
- 280–302 1. Der Irak nach dem 2. Golfkrieg 280–302
- 280–287 1.1. Die Sanktionen der UNO und die Flugverbotszonen im Irak 280–287
- 287–290 1.2. Zur Legalität der Flugverbotszonen 287–290
- 290–294 1.3. Die Auswirkungen der Sanktionen und die humanitäre Situation im Irak 290–294
- 294–302 1.4. Die Zuspitzung nach dem 11. September 2001 – Der Weg zum 3. Golfkrieg 294–302
- 302–319 2. Auf der Suche nach der „Smoking Gun“ – Die Metamorphose einer Legitimation 302–319
- 302–308 2.1. Der Regimewechsel im Irak als Bestandteil der neuen amerikanischen Sicherheitsdoktrin 302–308
- 308–311 2.2. Der Irak als Schurkenstaat I – Die Verbindungen zur al-Qaida 308–311
- 311–316 2.3. Der Irak als Schurkenstaat II – Die Bedrohung mit Massenvernichtungswaffen 311–316
- 316–319 2.4. Menschenrechtsschutz und Demokratisierung – Die Legitimation des Irakkrieges als humanitäre Intervention 316–319
- 319–341 3. Zur völkerrechtlichen Beurteilung des Irakkrieges 319–341
- 319–330 3.1. Zur Legalität des Irakkrieges – Rechtfertigungen aus rechtspositivistischer Perspektive 319–330
- 330–341 3.2. Zur Legitimität des Irakkrieges – Rechtfertigungen aus naturrechtlicher Perspektive 330–341
- 341–342 4. Zwischenfazit 341–342
- 343–362 VII. Der Irakkrieg als Kampf der Kulturen – Die Ideologisierung der Menschenrechte 343–362
- 343–351 1. Die Konstruktion des Kampfes der Kulturen 343–351
- 343–347 1.1. Huntingtons Kulturenbegriff und Konfliktgenese 343–347
- 347–349 1.2. Der islamisch-westliche Konflikt als Hauptkonfliktlinie 347–349
- 349–351 1.3. Zwischenfazit 349–351
- 351–360 2. Die Inszenierung und Legitimation des Irakkriegs als Kampf der Kulturen 351–360
- 351–355 2.1. Die Achse des Bösen als Antikultur – Zur Erschaffung eines Feindbildes 351–355
- 355–360 2.2. Der Islamismus als Ideologie – Die Verstärkung des Feindbildes 355–360
- 360–362 3. Zwischenfazit 360–362
- 363–372 VIII. Zur Ambivalenz der Menschenrechte bei der Legitimation militärischer Interventionen – Ein Fazit 363–372
- 373–376 Quellenverzeichnis 373–376
- 377–408 Literaturverzeichnis 377–408