Öffentliche Sozialplanung und die Freie Wohlfahrtspflege
Zusammenfassung
Sozialplanung ist eine sich entwickelnde Profession, die angesichts der zunehmenden gesellschaftlichen Konflikte immer wichtiger wird. Ausgehend von professionssoziologischen Gesichtspunkten werden Überlegungen zur weiteren und zur notwendigen Entwicklung von Sozialplanung dargestellt. Dabei spielt das Verhältnis von öffentlicher Planung und Freier Wohlfahrtspflege eine bedeutende Rolle. Erkundungen zur Methodologie und Praxisbeispiele aus dem operativen Alltag der Sozialplanung (Wohnungslosenhilfe, Behindertenhilfe, Rehabilitation, Jugendhilfe, kommunale Steuerung und Wirkungsorientierung) bieten eine gute Grundlage für alle, die selbst im entsprechenden Berufsfeld stehen oder mehr über dieses Berufsfeld wissen wollen.
Mit Beiträgen von:
Rüdiger Böhm, Anselm Böhmer, Christian Braun, Ulrich Dobler, Ute Fischer, Jörg Fischer, Martin Gössler, Helmut Hartmann, Sonja Hörster, Christian W. Hübel, Dorothea Lampke, Herbert Lüdtke, Claudia Michelfeit, Bernhard Rohde, Herbert Schubert, Andreas Strunk
- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 1–6 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–6
- 7–12 Öffentliche Sozialplanung und die Freie Wohlfahrtspflege 7–12
- 13–38 Perspektiven einer kooperativen Sozialplanung zwischen öffentlichen und freien Trägern in Kommunen und Landkreisen 13–38
- Vorbemerkung: Sozialplanung als Teil der Wohlfahrtsproduktion
- 1. Zum Sozialplanungsbegriff
- 2. Zur Beziehungsgeschichte zwischen öffentlichen und freien Trägern
- 2.1 Verbindung von Staat und Wohlfahrtsverbänden zum dualen Wohlfahrtsstaat
- 2.2 Etablierung der freien Wohlfahrtspflege im modernen Deutschland
- 2.3 Neoliberale Einflüsse
- 2.4 Die Ökonomisierung als Prinzipal-Agenten-Beziehung
- 2.5 Neue lokale Governance
- 3. Perspektiven einer kooperativen Sozialplanung zwischen öffentlichen und freien Trägern in Kommunen und Landkreisen
- 3.1 Sozialplanung zwischen öffentlichen und freien Trägern unter Governancebedingungen
- 3.2 Voraussetzungen einer erfolgreichen Kooperation zwischen öffentlichen und freien Trägern
- 3.3 Faktoren des Gelingens einer kooperativen Sozialplanung
- 4. Schlussfolgerungen
- Literatur
- 39–64 Zur Rolle freier Träger in der Sozialplanung 39–64
- 1. Sozialplanung – so notwendig wie unmöglich
- 2. Gesetzliche Rahmung des Trägerverhältnisses
- 3. Planung und Beteiligung im SGB XI
- 4. Planung und Beteiligung im SGB XII
- 5. Planung und Beteiligung im SGB VIII
- 6. Zusammenarbeit, Beteiligung, Aushandlung, Förderung
- 7. Ein Praxismodell: Beteiligung an kommunaler Sozialplanung durch die freie Wohlfahrtspflege in Thüringen
- 8. Stolpersteine, Fallgruben und ein Fazit
- Literaturverzeichnis
- 65–80 Sozialplanung als Teil strategischer Entwicklung von Kommunen 65–80
- 1. Sozialplanung als Grundlage strategischen Handelns in Thüringer Kommunen – eine Ist-Stand-Analyse
- 2. Armutspräventionsrichtlinie als Anlass zur strategisch angelegten Sozialplanung
- 3. Kommunale Bedarfe zur Stärkung der Sozialplanung
- 4. Rolle des Landes in der strategischen Entwicklung von kommunaler Sozialplanung
- Fazit
- Literatur
- 81–100 Von einer paternalistischen zur interaktiven Sozialplanung 81–100
- 1. Was ist Sozialplanung?
- 2. Notwendigkeit der Sozialplanung in der kommunalen Sozialpolitik - und ihre Probleme
- 3. Defizite der bisherigen Praxis der Sozialplanung
- 3.1. Daten und Definitionen
- 3.2. Konzeptionelle Ansätze in der Sozialplanung
- 3.3. Zwischenresümee
- 4. Anforderungen an eine zukünftige Sozialplanung
- 4.1. Ein Grundanliegen: Klärung des Selbstverständnisses kommunaler Sozialpolitik
- 4.2. Akteure der Sozialplanung – die Freie Wohlfahrtspflege
- 4.3. Interaktion und Diskurs: der Motor allen sozialen Fortschritts
- 5. Resümee
- Literaturverzeichnis
- 101–118 Strategische Steuerung – das Modell Mannheim 101–118
- 119–134 Wirkungen und Nebenwirkungen der Wirkungsorientierung Eine Packungsbeilage für das neue Managementrezept von NPOs 119–134
- Die fünf potenziell positiven Wirkungen der Wirkungsorientierung
- Wirkung 1: Konsequente Fokussierung auf die Adressatinnen
- Wirkung 2: Integrative Steuerungsmodelle zwischen GeldgeberInnen und NPOs
- Wirkung 3: Selbstwertstärkung
- Wirkung 4: Aufmerksamkeitsfokussierung statt ADHS-Syndrom
- Wirkung 5: Professioneller Fassadenbau
- Die vier Nebenwirkungen der Wirkungsorientierung
- Nebenwirkung 1: Titanic Syndrom
- Nebenwirkung 2: Der Sieg des Uneigentlichen über das Eigentliche
- Nebenwirkung 3: Auf Täuschung folgt Enttäuschung
- Nebenwirkung 4: Mitarbeiterinnen mit wirkungsorientierter Beeinträchtigung
- Wirkungsorientierung einführen? Acht Empfehlungen
- (1) Die alte Frage zu Beginn: Wozu?
- (2) Gleichwertige Alternativen prüfen
- (3) Welche Implementierungstiefe brauchen Sie?
- (4) Integration von AdressatInnen und AuftraggeberInnen
- (5) Folgekosten bedenken
- (6) Die alten Verdächtigen nicht vergessen
- (7) Beobachtung der Nebenwirkungen
- (8) Wirkungsorientierung als laufender Prozess
- Literatur
- 135–156 Governance der Wohnungslosenhilfe Kommunale Sozialplanung und die lokale Praxis freier Wohlfahrtspflege 135–156
- Einführendes
- 1 Lokale Governance der Daseinsvorsorge
- 1.1 Pfade ins Feld der Governance
- 1.2 Governance der Sozialplanung
- 2 Sozialplanerische Aspekte der Wohnungslosenhilfe
- 2.1 Planung für „besondere soziale Schwierigkeiten“
- 2.2 Vorgelagerte Angebote
- 2.3 Schnittstellenprobleme in den Versorgungsnetzen
- 2.4 Spezifische Zielgruppen
- 2.5 Spielräume der freien Wohlfahrtspflege
- 3 Governance der Wohnungslosenhilfe
- 3.1 Aktuelle Fragestellungen zur Governance der Wohnungslosenhilfe
- 3.2 Der gewandelte Bezug von NutzerInnen und Trägern
- 3.3 Ausblick: Governance im strukturellen Wandlungsprozess der Wohnungslosenhilfe
- Literatur
- 157–170 Politikverflechtung in der kommunalisierten Eingliederungshilfe 157–170
- Einleitung
- Politikverflechtung – Eingliederungshilfe im Mehrebenensystem der Bundesrepublik Deutschland
- Policy Cycle
- Eingliederungshilfe
- Aufgabenteilung in der Eingliederungshilfe zwischen Landes- und kommunaler Ebene in Baden-Württemberg
- Landesebene
- Kommunale Ebene
- Analyse unter Anwendung des Policy Cycle
- Fazit
- Literatur
- 171–182 Umwandlung der Groß- und Komplexeinrichtung Mariaberg hin zum Stadtteil Gammertingen – Mariaberg, einem Stadtteil mit besonderem Charme 171–182
- Zur Geschichte des Klosters Mariaberg
- Die Geschichte der Heil- und Pflegeanstalt Mariaberg
- Die Heil- und Pflegeanstalt Mariaberg im Dritten Reich
- Die Entwicklung Mariabergs nach dem 2. Weltkrieg
- Die Entwicklung Mariabergs ab 1966
- Die Entwicklung Mariabergs ab 2005
- Stadtteilentwicklung Mariaberg
- Flächennutzungsplan
- Ablauf der städtebaulichen Planung
- Flächennutzungsplan
- „Öffentliche Infrastruktur“ des Stadtteiles Mariaberg
- Stadtteilentwicklung
- 183–204 Berufliche Rehabilitation und Berufsbildungswerke zwischen Budgetorientierung und Personenzentrierung: Herausforderungen, Lösungswege, Interessensvermittlung 183–204
- Berufsbildungswerke – Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation
- Ausgangssituation und Herausforderungen für die berufliche Rehabilitation
- Personen mit Teilhabebedarfen und der (schwierige) Weg der Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt
- Fragestellungen aus der Inklusionsdebatte und der Reform der Behindertenhilfe
- Aktuelle Situation und Herausforderungen BBW 2020
- Wandel der Steuerungsmechanismen und Preisfindung von sozialen Dienstleistungen
- Vergabe als alternativer Steuerungsmechanismus?
- Kriterien für ein nachhaltiges Preismodell in der beruflichen Rehabilitation
- Aktuelle Verfahrensweise
- Herausforderungen durch die Einkaufsmodell-Perspektive des Kostenträgers
- Integrationsprämie und das Wirkungsverständnis beruflicher Rehabilitation
- Erweitertes Qualitätsverständnis
- Lösungsanasatz für ein zukünftiges Preismodell
- Korridormodelle und Abweichungen zwischen Ost und West
- Sozialpolitische Interessensvertretung für die berufliche Rehabilitation
- Schlussfolgerungen
- Literaturverzeichnis
- 205–214 Inklusion ist Teilhabe: Partizipative Formen des Planens mit Menschen mit Behinderung 205–214
- Die Kraft des Gebauten
- Barrieren im Kopf, Barrieren im Raum
- Gut Sannum – Freiraum für Alle
- Eine Planungswerkstatt bringt unerwartete Ideen
- Zwei Seiten einer Münze: Gestaltung und Prozess gehören zusammen
- Adler steigen keine Treppen: Partizipative Formen des Planens
- Gebauter Raum: Ausdruck von Haltung
- Quellen
- 215–230 Wie werden Bewohnerinnen und Bewohner eines sozial benachteiligten Stadtteils mithilfe von Community Organizing zu Akteuren? 215–230
- Möglichkeiten und Rahmenbedingungen zur Umsetzung in einem Stadtteilbüro
- Was versteht man unter Community Organizing?
- Der Einsatz des Handlungskonzeptes Community Organizing bei der Arbeit des Stadtteilbüros DRK in Baesweiler, Stadtteil Setterich
- Beispiel „Erzählcafé“
- Community Organizing zum Aufbau einer nachhaltigen Bewohnerstruktur
- Zusammenfassende Bewertung- Hinweise zu den Rahmenbedingungen von Community Organizing
- Literaturverzeichnis
- 231–234 Autoren 231–234