Ästhetische Erziehung in Russland im XX. Jahrhundert
Ein Vergleich von Lehrplänen, Prüfungsordnungen und fachdidaktischen Konzepten für Kunstpädagogik zwischen Deutschland (speziell Bayern) und Russland im XX. Jahrhundert
Zusammenfassung
Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um ein Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der historischen und vergleichenden Kunstpädagogik. Dabei werden die Entwicklungsperioden im XX. Jahrhundert der Bildungssysteme in Russland und Deutschland, hier speziell in Bayern, einer umfangreichen Untersuchung unterzogen. Die Ereignisse des letzten Jahrhunderts in den untersuchten Ländern zeigen deutlich, dass das System der Kunsterziehung ein sehr dynamisches Konstrukt ist und ständigem politischem bzw. bildungspolitischem Wandel unterliegt. Das XX. Jahrhundert brachte zwei Demokratisierungswellen in Russland mit sich, die in vielen Bereichen starke Auswirkungen zeitigten und einen darauf folgenden Wandel insbesondere auch auf der Bildungsebene bewirkten. Der Gründer der Sowjetunion Vladimir Lenin schrieb, dass die Schule außerhalb der Politik nicht existieren könne. Diese These wird in dieser Studie verifiziert. Zudem werden die Entwicklungsperioden der Bildungssysteme in Russland und Deutschland in anschaulicher Weise aufgeschlossen und durch zahlreiche Abbildungen veranschaulicht.
Biographische Informationen
Valery Maletin (Dr. phil.) ist bildender Künstler, Kunstpädagoge und Design-Formgestalter mit dem Schwerpunkt Auto-Design. Er studierte an der Fakultät für bildende Künste und Kunsthandwerk der Moskauer Staatlichen Gebietsuniversität (Kunstpädagogik, Werkstätte für Grafik und Stuck) sowie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (Kunstpädagogik, Slavische Philologie und Pädagogik). Valery Maletin dozierte Malerei und Grafik (an der Moskauer Staatlichen Gebietsuniversität) und unterrichtete als Kunstlehrer für Grundschulklassen im Deutsch-Russischen Bildungszentrum e.V. an der St. Anna Grundschule München. Seine Schwerpunkte liegen in der Historischen Kunstpädagogik und der Schnittstelle von Kunsttheorie/Kunsthandwerk zu Industrie- und Produktdesign.
Reihe
Kunstwissenschaften - Band 28
Schlagworte
- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 1–9 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–9
- 10–19 1 Einleitung 10–19
- 1.1 Das Problem
- 1.2 Quellen und Methoden
- 1.3 Historik
- 1.4 Korrelation der Begriffe
- 20–149 2 Zur Geschichte der Kunstpädagogik in Russland 20–149
- 2.1 Kunstpädagogik während des Zarenreiches
- 2.1.1 Ausbau des Bildungswesenssystems während des Zarenreiches
- 2.1.2 Der Stand der Kunsterziehung an der Wende vom XIX. zum XX. Jahrhundert in Russland
- 2.1.3 Der Zweite Allrussische Künstlerkongress
- 2.1.4 Zeitgenössische Kritik am Kunstunterrichtssystem
- 2.1.5 Die neuen Lehrpläne für den Zeichenunterricht von 1912
- 2.1.6 Die neuen Kunstströmungen in Russland
- 2.2 Die dritte Bildungsreform in Russland und Kunstpädagogik während des russischen Konstruktivismus
- 2.2.1 Auflösung der Kaiserlichen Akademie der Künste
- 2.2.2 Die „Schulrevolution“ in Russland (Die Phase der Revolutionspädagogik)
- 2.2.3 Die Entstehung von neuen Unterrichtsmodellen und Konzepten in der Kunsterziehung
- 2.2.4 Die Unterrichtsmethodik der Bildenden Kunst in der russischen Mittelschule (1917–1931)
- 2.3 Kunstpädagogik während des Stalinismus
- 2.3.1 Sozialistischer Realismus als offizieller Kunststil
- 2.3.2 Die Wende im Bildungssystem: Polytechnisierung der Schule und neue methodische Richtlinien für Kunsterziehung
- 2.4 Kunstpädagogik in der zweiten Häfte des XX. Jahrhunderts
- 2.4.1 Politisch-ideologische Erziehung und moderne Medien im Unterrichtsprozess
- 2.4.2 Neue Reform- und Entwicklungsprozesse im Bildunswesen und Kunsterziehung während der „Tauwetter“-Periode der Regierungszeit Chruscevs
- 2.4.3 Neue Aufgaben des Faches „Bildende Kunst“ in der Regierungszeit Breznevs
- 2.5 Kunstpädagogik in den letzten Jahrzehnten des XX. Jahrhunderts
- 2.5.1 Die vierte Bildungsreform in Russland
- 2.5.2 Die neue Fakultät für bildende Kunst und Kunsthandwerke an der Moskauer Pädagogischen Universität
- 2.5.3 Die fachdidaktischen Prinzipien im Fach „Bildende Kunst“ am Ende des XX. Jahrhunderts
- 150–150 3 Kunstpädagogik in Russland und Deutschland – Wegmarken 150–150
- 150–152 3.1 Kunsterziehungsbewegung in Deutschland und Reformbewegungen der Kunsterziehung im Russischen Kaiserreich 150–152
- 153–164 3.2 Wegmarke I – Vom „Zeichenunterricht“ zur „Kunsterziehung“ 153–164
- 3.2.1 Vergleich des Kunstunterrichts in Deutschland und Russland am Anfang des XX. Jahrhunderts bis zur Revolutionszeit
- 165–174 3.3 Wegmarke II – Periode der Revolutionskunst und frühsowjetischer Pädagogik 165–174
- 175–194 3.4 Wegmarke III – Periode der Diktaturen 175–194
- 3.4.1 Zentralisierung
- 3.4.2 Politisierung statt Depolitisierung
- 3.4.3 Die Funktion der Lehrer innerhalb des Systems
- 3.4.4 Hierarchisierung der Schule
- 3.4.5 Eine Parallelvergleich von Werken der Bildenden Kunst in der UdSSR und Drittem Reich
- 195–206 3.5 Wegmarke IV – „… und morgen war Krieg“ 195–206
- 3.5.1 Kinderzeichnungen als Spiegel der Epoche der 30er bis 40er Jahre und des Zweiten Weltkriegs
- 207–271 3.6 Wegmarke V – Von Nachkriegszeit bis zur Wende 207–271
- 3.6.1 Charakteristik der Reform- und Entwicklungsprozesse in Bayern (BRD)
- 3.6.2 Charakteristik der Reform- und Entwicklungsprozesse in der DDR
- 3.6.3 Charakteristik der Reform- und Entwicklungsprozesse in der UdSSR
- 3.6.4 Vergleich der Lehrpläne der BRD (1964), DDR (1951, 1953, 1959 und 1969) und UdSSR (1950, 1960, 1967 und 1970)
- 3.6.5 Posttauwetterperiode in der UdSSR
- 3.6.6 Demokratische Stimmung der 80er Jahren
- 272–272 3.7 Wegmarke VI – Kunsterziehung während der postsowjetischen Zeit der 90er Jahre 272–272
- 272–281 3.7.1 Charakteristik der Reform- und Entwicklungsprozesse in den 90er Jahren in Russland im Vergleich zu Deutschland 272–281
- 282–285 4 Schlusswort 282–285
- 286–287 Danksagung 286–287
- 288–427 Anhang 288–427
- 428–457 Literaturverzeichnis 428–457