@article{2017:harrendorf:justiziell, title = {Justizieller Umgang mit kriminellem Verhalten im internationalen Vergleich: Was kann „Comparative Criminal Justice“ leisten?}, year = {2017}, note = {Anliegen des Beitrags ist, unter Beleuchtung auch der Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur vergleichenden Kriminologie und zur Strafrechtsvergleichung die Forschungsrichtung der Comparative Criminal Justice in ihrer Grundausrichtung darzustellen und relevante Forschungsthemen dieses Faches aufzuzeigen. Exemplarisch werden insbesondere die Themen der Selektions- und Definitionsprozesse im Strafverfahren sowie der justiziellen Punitivität näher in den Blick genommen. Jeweils werden auch die Zusammenhänge mit der Arbeitsqualität der Strafverfolgungsorgane am Beispiel der Polizei beleuchtet. Dabei zeigt sich als wichtiges Ergebnis, dass dort, wo die Polizei gut arbeitet, die registrierte Gesamtkriminalität hoch ist, die Raten registrierter vollendeter Tötungsdelinquenz hingegen niedrig. Auch die Gefangenenraten sind in derartigen Ländern tendenziell auf einem niedrigen Niveau. Verallgemeinert man von der Situation der Polizei in einem Land auf die Arbeitsqualität des gesamten Kriminaljustizsystems, so lässt sich umgekehrt auch sagen, dass niedrige Raten der Gesamtkriminalität, hohe Tötungsraten und hohe Gefangenenraten Ausdruck eines dysfunktional organisierten Kriminaljustizsystems sind.Der Beitrag zeigt, dass Tatverdächtigenquoten und damit auch Aufklärungsquoten primär deliktsabhängig variieren und im internationalen Vergleich jedenfalls nicht von der Qualität der Polizeiarbeit abhängen. Hingegen sind Verurteiltenquoten stärker systemabhängig. Es besteht zudem ein gewisser negativer Zusammenhang zur Qualität der Polizeiarbeit. Tendenziell werden daher gerade in den Ländern, in denen - wenn man wieder von der Polizei auf die anderen Institutionen (Staatsanwaltschaft, Gericht) verallgemeinert - die Kriminaljustiz aus Sicht der Bevölkerung eher gut funktioniert, besonders viele Verfahren eingestellt. Da dies auch im Bereich der Schwerdelinquenz erkennbar ist, dürfte der Grund dafür nicht allein in einer höheren Rate an Opportunitätseinstellungen liegen.}, journal = {RW Rechtswissenschaft}, pages = {113--152}, author = {Harrendorf, Stefan}, volume = {8}, number = {2} }