@article{2017:christoph:ressourcen, title = {Ressourcenstärkende Kriminalprävention als Antwort auf Kriminalitätsfurcht}, year = {2017}, note = {Die Angst davor, einem kriminellen Akt zum Opfer zu fallen, beschäftigt jeden Menschen, sei es, dass er mit kriminogenen Situationen direkt konfrontiert wird, sei es, dass dieses Gefühl eher unterbewusst in alltäglichen, gewohnheitsmäßigen Handlungen, wie dem abendlichen Verschließen der Wohnungstür, zum Ausdruck kommt. Kriminalitätsfurcht ist ein ubiquitäres Phänomen, das lediglich in Ausprägung und Intensität personenspezifische Unterschiede aufweist. In neuerer Zeit haben insbesondere die Flüchtlingskrise, die Silvesternacht 2015 in Köln und diverse terroristische Attentate, wie der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt, sowie latent bestehende Globalisierungsängste in Teilen der Gesellschaft das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt. Die Kriminalpolitik versucht natürlich, den Unsicherheitsgefühlen zu begegnen. Dabei dient der Kampf gegen die Kriminalitätsfurcht nicht selten der Rechtfertigung von Einschnitten in die bürgerliche Freiheit durch die Ausweitung staatlicher Sicherheits- und Überwachungsmaßnahmen. Dies ist problematisch, da bis heute nicht eindeutig erklärt werden kann, was Kriminalitätsfurcht genau ist und wie sie entsteht, so dass zielgerichtete Interventionen zu deren Senkung kaum möglich sind. Trotz aller Ungewissheiten plädiert der vorliegende Beitrag für eine generell ressourcenstärkende Ausrichtung kriminalpräventiver Maßnahmen, die spezifisch auf eine Reduzierung von Kriminalitätsfurcht abzielen. Versteht man die Kriminalitätsfurcht als das Ergebnis individueller Wahrnehmungs- und Bewertungsprozesse, so kann eine nachhaltige Reduzierung des Unsicherheitsempfindens ohne Stärkung persönlicher Furchtbewältigungsstrategien nicht gelingen.}, journal = {NK Neue Kriminalpolitik}, pages = {130--146}, author = {Christoph, Stephan}, volume = {29}, number = {2} }