@article{2016:tokatl:kommt_jetz, title = {Kommt jetzt ein neues Regierungssystem? Die türkischen Parlaments- wahlen vom 7. Juni und 1. November 2015}, year = {2016}, note = {Es kommt nicht oft vor, dass die Bürger eines Landes innerhalb eines Jahres zweimal zur Wahlurne gerufen werden, um ein neues Parlament zu wählen und folglich für eine neue Regierung zu sorgen. Im Jahr 2015 fanden in der Türkei binnen 147 Tagen zwei Wahlen zur Volksvertretung, der Großen Türkischen Nationalversammlung (TBMM) statt. Seit 2002 regierte die konservativ-islamische AKP (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung) allein, ohne auf einen Koalitionspartner angewiesen zu sein. Bei der Wahl am 7. Juni 2015 verlor sie ganze neun Prozentpunkte und somit ihre absolute Mehrheit. Gleichzeitig übersprang das in der Tradition der kurdischen Parteien stehende linke Wahlbündnis HDP (Demokratische Partei der Völker) zum ersten Mal die geltende Zehn-Prozent-Hürde eindeutig mit 13,1 Prozent. Die anschließenden Koalitionsverhandlungen scheiterten, und Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan rief Neuwahlen aus.Am 1. November 2015 konnte die AKP, anders als es die meisten Demoskopen vorausgesagt hatten, die absolute Mehrheit zurückerobern. Die drei Oppositionsparteien der vorangegangenen Wahlperiode schafften zwar allesamt erneut den Sprung ins Parlament, doch mussten sie teils erhebliche Stimmenverluste hinnehmen.Diese Wahlen heizten die Debatten um einen möglichen Regierungssystemwandel an, und die Ereignisse rund um den Putschversuch vom Juli 2016 und die Ausrufung des Ausnahmezustands lassen das präsidiale Regieren per Dekret im Zusammenhang mit dem AKP-Verfassungsvorschlag als ein „Präsidialsystem alla turca“ erscheinen.}, journal = {ZParl Zeitschrift für Parlamentsfragen}, pages = {735--752}, author = {Tokatlı, Mahir}, volume = {47}, number = {4} }