@article{2016:gabriel:die_baden, title = {Die baden-württembergische Landtagswahl vom 13. März 2016: Es grünt so grün}, year = {2016}, note = {(1) Bei der baden-württembergischen Landtagswahl am 13. März 2016 gelang es den Grünen, ihren fünf Jahre zuvor erzielten Erfolg nicht nur zu wiederholen, sondern auszubauen. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik ging die Partei als stärkste politische Kraft aus einer Landtagswahl hervor und gewann die meisten Direktmandate. Neben den Grünen erzielte die AfD einen großen Wahlerfolg. Sie wurde aus dem Stand drittstärkste Partei im Landtag und sicherte sich zwei Direktmandate. Die CDU und die SPD mussten bei schweren Stimmeneinbußen die schlechtesten Wahlergebnisse in Baden-Württemberg hinnehmen und erreichten nicht einmal gemeinsam eine regierungsfähige Mehrheit. Nach ihrer schweren Niederlage im Jahr 2011 gelang es der FDP, ihre Position wieder zu stabilisieren. (2) Die für das Wahlergebnis maßgeblichen Faktoren waren die außerordentlich hohe Popularität des von den Grünen gestellten Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, die Auseinandersetzung über die Flüchtlingspolitik und die insgesamt positive Bewertung der Arbeit der Landesregierung durch die Wählerschaft. Die SPD war nicht dazu in der Lage, von der für die Regierung günstigen Stimmungslage zu profitieren. Den Spitzenkandidaten der CDU schätzten die Wähler nicht als überzeugende Alternative zum Ministerpräsidenten ein, und in der wichtigsten Sachfrage, der Flüchtlingspolitik, wurde die größte Oppositionspartei als zerstritten wahrgenommen. Der Erfolg der AfD war in erster Linie der Agitation der Partei gegen die Flüchtlingspolitik und gegen die „politische Klasse“ geschuldet. (3) Da die grün-rote Regierung abgewählt wurde und auch ein Bündnis aus CDU und FDP weit von einer parlamentarischen Mehrheit entfernt war, konnten die bewährten und politisch gewünschten Koalitionsmodelle nicht realisiert werden. Auf Grund der Weigerung der SPD und der FDP, in Dreierbündnisse einzutreten, verengten sich die Alternativen für eine Regierungsbildung relativ rasch auf eine grün-schwarze Koalition. Nach zügigen Koalitionsverhandlungen trat die neue Regierung am 12 . Mai 2016 ihr Amt an.}, journal = {ZParl Zeitschrift für Parlamentsfragen}, pages = {497--518}, author = {Gabriel, Oscar W. and Kornelius, Bernhard}, volume = {47}, number = {3} }