@article{2015:bonacker:krieg_und_, title = {Krieg und Waffen gegen den Islamischen Staat – (k)ein Problem für die Friedensforschung?}, year = {2015}, note = {Der selbsternannte Islamische Staat hält die Welt in Atem. Erbarmungslos schlachtet er Menschen ab, die sich nicht seinem Weltbild fügen, zerstört Gotteshäuser und kulturelle Symbole, die ihm nicht passen. Mit großer Brutalität unterwirft er Teile des Irak und Syriens seiner Herrschaft. Dem stellen sich insbesondere kurdische Kämpfer entgegen: Sie verteidigen ihre Städte wie Kobani, geben bedrohten Minderheiten wie den Jesiden Geleitschutz. Der Westen hat entschieden, ihren Kampf zu unterstützen - mit Luftschlägen und Waffenlieferungen. Auch Deutschland ist dabei. Es schickt nicht nur militärisches Gerät, sondern bildet sogar vor Ort aus. Nur die Friedensforschung ist kaum zu vernehmen. Diese Zurückhaltung überrascht. Schließlich ist sie mit dem Anspruch angetreten, die Welt friedlicher zu machen. Gewaltsame Lösungen erschienen ihr als intellektuelle und moralische Kapitulation. Auch dann, wenn sie nicht direkt ins Auge springen, gäbe es friedliche Alternativen. Man müsse sie nur suchen. Sicherlich wurde in der Friedensforschung um dieses Credo immer wieder gerungen. Insbesondere hocheskalierte Situationen werfen die Frage auf, ob militärische Mittel nicht doch einen Beitrag zur Gewalteindämmung leisten könnten. Aber wo immer es bislang Fürsprecher gab, meldeten sich auch die Skeptiker zu Wort. Schlugen noch in der Debatte über den Kosovokrieg die Wellen hoch, zeigt sich derzeit nicht mal ein leichtes Kräuseln an der Oberfläche. Wie ist dieses Phänomen zu erklären? Möglicherweise handelt es sich um das Eingeständnis, dass es Situationen geben kann, die sich dem Zugriff der Friedensforschung entziehen. Vielleicht hat sie aber auch unter dem Eindruck aktueller Ereignisse ihren Standort nur noch nicht gefunden. Eventuell dokumentiert das öffentliche Schweigen gar den Rückzug in den akademischen Elfenbeinturm. S+F hat Friedensforscherinnen und Friedensforscher um ihre Einschätzung und Positionierung gebeten.}, journal = {S&F Sicherheit und Frieden}, pages = {45--51}, author = {Bonacker, Thorsten and Brüh, Tanja and Müller, Olaf L. and Schmidt, Hajo}, volume = {33}, number = {1} }