@article{2013:kocks:die_inszen, title = {Die Inszenierung des Authentischen. Ein Paradoxon zwischen Wahrheitsillusion und residualen Ressentiments}, year = {2013}, note = {Authentizität meint ein Acheiropoieton, das nicht von Menschenhand geschaffene Kunstwerk. In der christlichen Tradition sind dies Marienbilder und das Antlitz Jesu nach dem Schweißtuch der Heiligen Veronika sowie eine unübersehbare Zahl von Reliquien. Die theo teukton eikona, von Gott geschaffene Bilder, galten als frei von jeder Fälschung, jedweder Inszenierung; sie stiften das tief irrationale Paradigma des Authentischen. Der Nationalcharakter ist ein belastbares Exempel für Authentizität jenseits der Religion. Der Gründungsmythos einer Nation versucht, eine Authentizität zu konstruieren, die den kulturellen Ansprüchen und dem politischen Begehren eine mythische Begründung liefert. Man erkennt dann bestimmte Dinge als typisch oder symbolisch, also als Referenz auf diese Mythen. Das Authentische ist immer nur ein Anschein, eine Illusion, die vorgibt, die Wirklichkeit zu sein. Das Authentische ist eine besonders raffinierte Inszenierung, die eben diesen Charakter des Inszenierten leugnet. Die Menschen belohnen den Eindruck von Authentizität mit der Zumessung von Glaubwürdigkeit und der deutlich erhöhten Bereitschaft, einer vorgegebenen Strategie zu folgen. }, journal = {Communicatio Socialis (ComSoc)}, pages = {443--454}, author = {Kocks, Klaus}, volume = {46}, number = {3-4} }