Zusammenfassung
Ein Kennzeichen der Wissensgesellschaft ist die zunehmende Nachfrage nach wissenschaftlicher Expertise seitens der Politik. Gilt das auch für den Bereich der Protestpolitik? Welche Formen von Expertise werden in der Nichtregierungspolitik in welcher Weise nachgefragt?
Am Beispiel der globalisierungskritischen Bewegungsorganisation Attac wird gezeigt, dass auch für Protestpolitik der Zugriff auf wissenschaftliches Wissen bedeutsam ist. Um dieses Themenfeld zu untersuchen, werden zwei Theoriestränge erstmals zusammengeführt: die Wissenschaftsforschung und die Soziologie Sozialer Bewegungen.
Wissenschaftliche Expertise dient bei Attac einerseits der Aufklärung der Öffentlichkeit, andererseits werden politische Forderungen wissenschaftlich legitimiert. Neben dieser strategischen Nutzung der Expertise als Mobilisierungsressource wirkt die Wissenschaft aber auch auf die Identitätsformation der Bewegungsorganisation. Die Einheit der Organisation Attac wird in starkem Maße über verwissenschaftlichte Kommunikation erzeugt, zugleich aber wegen des offenen Charakters wissenschaftlicher Beobachtung dauerhaft in der Schwebe gehalten. Ein den Rahmenbedingungen der Wissensgesellschaft angepasster Protest wird hier als "adaptiver Protest’ konzipiert.
Mit einem Vorwort von Peter Weingart, Professor für Wissenschafts- und Technikforschung, Universität Bielefeld
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- 13–20 1 Einleitung 13–20
- 47–48 3.4 Zwischenfazit 47–48
- 50–51 4.2 Wissen 50–51
- 68–70 4.6 Zwischenfazit 68–70
- 71–90 5 Gegenexpertise als Gegenmacht? Schnittpunkte der Bewegungs- und der Wissenschaftsforschung 71–90
- 88–90 5.3 Zwischenfazit 88–90
- 91–108 6 Untersuchungsdesign 91–108
- 96–98 6.3 Fallauswahl 96–98
- 105–108 6.5 Auswertung 105–108
- 139–206 8 Wissenschaftliche Expertise als Mobilisierungsressource – Analyse der Experteninterviews 139–206
- 156–163 8.2.2 Akteure 156–163
- 216–218 9.5 Adaptiver Protest 216–218
- 219–239 10 Literaturverzeichnis 219–239
- 240–256 ANHANG 240–256