Zusammenfassung
Fast täglich ist der Libanon als ein von Bürgerkrieg (1975-1990) und anhaltenden Konflikten zerrissenes Land in den Schlagzeilen. Angesichts der Grenzen zwischen den Konfessions- und Religionsgruppen entwickeln bireligiöse Familien verschiedene Strategien im Umgang mit ihrer oft ablehnenden Umwelt und mit ihrer eigenen doppelten Zugehörigkeit.
Diese Studie erforscht, in welcher Form interreligiöse Beziehungen unter solchen Bedingungen zur Konstruktion nationaler Einheit beitragen. Mithilfe von Interviews und einer Diskursanalyse werden der muslimisch-christliche Dialog sowie Erfahrungen bireligiöser Familien untersucht. Dabei zeigt sich, dass der nationale Dialog auf die Schaffung einer Zivilreligion abzielt, deren Grundlage die religiöse Vielfalt und ihre Festschreibung durch das System des politischen Konfessionalismus sind.
In der Untersuchung von drei gesellschaftspolitischen Debatten (zum politischen System, zur Zivilehe und zum Religionsunterricht) wird deutlich, dass im Dialog und in der Alltagsbegegnung zwei unterschiedliche Logiken das Verständnis der interreligiösen Beziehungen und der nationalen Einheit bestimmen: die Logik der kollektiven Differenz und die der Vermischung.
Résumé
Fast täglich ist der Libanon als ein von Bürgerkrieg (1975-1990) und anhaltenden Konflikten zerrissenes Land in den Schlagzeilen. Angesichts der Grenzen zwischen den Konfessions- und Religionsgruppen entwickeln bireligiöse Familien verschiedene Strategien im Umgang mit ihrer oft ablehnenden Umwelt und mit ihrer eigenen doppelten Zugehörigkeit.
Diese Studie erforscht, in welcher Form interreligiöse Beziehungen unter solchen Bedingungen zur Konstruktion nationaler Einheit beitragen. Mithilfe von Interviews und einer Diskursanalyse werden der muslimisch-christliche Dialog sowie Erfahrungen bireligiöser Familien untersucht. Dabei zeigt sich, dass der nationale Dialog auf die Schaffung einer Zivilreligion abzielt, deren Grundlage die religiöse Vielfalt und ihre Festschreibung durch das System des politischen Konfessionalismus sind.
In der Untersuchung von drei gesellschaftspolitischen Debatten (zum politischen System, zur Zivilehe und zum Religionsunterricht) wird deutlich, dass im Dialog und in der Alltagsbegegnung zwei unterschiedliche Logiken das Verständnis der interreligiösen Beziehungen und der nationalen Einheit bestimmen: die Logik der kollektiven Differenz und die der Vermischung.
- 11–11 Sigles utilisés 11–11
- 13–20 INTRODUCTION 13–20
- 18–20 Terminologie 18–20
- 20–20 Plan 20–20
- 52–62 Le cas du Liban 52–62
- 62–66 Évaluation 62–66
- 67–69 Les débuts 67–69
- 88–89 Conclusion 88–89
- 100–102 La libanité du dialogue 100–102
- 110–111 Le cas libanais 110–111
- 116–125 Le cadre social 116–125
- 125–128 Qui épouse qui ? 125–128
- 134–138 L’attitude des familles 134–138
- 153–163 Le vécu des enfants 153–163
- 153–155 L’autodéfinition 153–155
- 163–165 Un dialogue superflu 163–165
- 165–167 L’utilité en politique 165–167
- 170–175 L’évolution du débat 170–175
- 179–193 Le mariage civil 179–193
- 179–184 Les initiatives 179–184
- 193–200 L’enseignement religieux 193–200
- 200–201 Lignes générales 200–201
- 202–205 L’impact du dialogue 202–205
- 205–207 L’unité nationale 205–207
- 207–213 Deux logiques opposées 207–213
- 213–218 Conclusion 213–218
- 223–234 ANNEXE 223–234
- 224–226 Lieux 224–226
- 226–226 Méthodologie 226–226
- 235–255 BIBLIOGRAPHIE 235–255