Zusammenfassung
Wissen wird immer wichtiger für das Gelingen verschiedenster gesellschaftlicher Prozesse; andererseits verfällt die gesellschaftliche Autorität wissenschaftlichen Wissens. Wissen wird zum zentralen Ordnungsproblem moderner Gesellschaften. Welche Konsequenzen ergeben sich für politische Prozesse, wenn der Zusammenhang von Wissen und Macht an Brisanz gewinnt?
Die Studie rekonstruiert die komplexen Gefüge von Wissen, Subjekt und Macht an den epochalen Schwellen der Moderne und erschließt das Konzept der Kontrollgesellschaft für eine machttheoretische Diskussion wissensbasierter Gesellschaften. Mit der an Systemtheorie und Gouvernementalitätsstudien geschulten Unterscheidung zwischen der Ordnung und der Regierung wissensbasierter Gesellschaften kommen strukturelle Veränderungen wie ideologische Konjunkturen in den Blick. Es zeigt sich: Unter der Oberfläche neoliberaler Rhetorik führt die Extension des Wissens zu tektonischen Verschiebungen, die das Primat funktionaler Differenzierung in Frage stellen. Gewohnte Strukturen geraten unter Druck, Politik wird unberechenbar. Die Unsicherheit des Wissens ist nur mit Modi der Kontrolle zu bewältigen.
- 5–8 Vorwort 5–8
- 15–60 Prolegomena 15–60
- 68–74 2 Geteiltes Wissen 68–74
- 93–101 2 Stählerne Gehäuse 93–101
- 105–122 1 Gebrochene Autoritäten 105–122
- 122–130 2 Politisiertes Wissen 122–130
- 130–137 3 Kalkulierte Ignoranz 130–137
- 137–143 1 Driftende Tugend 137–143
- 143–154 2 Kreative Organisatoren 143–154
- 159–166 1 Mediale Streuung 159–166
- 174–180 3 Endemische Exklusion 174–180
- 189–196 2 Rhizomatische Ordnung 189–196
- 197–204 3 Imperiale Entgrenzung 197–204
- 204–208 1 Latente Legitimation 204–208
- 208–215 2 Spontane Märkte 208–215
- 215–223 3 Zivile Bewegungen 215–223
- 236–245 3 État particulaire 236–245
- 246–249 Kritik außer Kontrolle? 246–249
- 250–266 Literatur 250–266