Schweizer Europapolitik am Wendepunkt
Interessen, Konzepte und Entscheidungsprozesse in den Verhandlungen über den Europäischen Wirtschaftsraum
Zusammenfassung
1988 bis 1992 sah sich die Schweizer Europapolitik an einem Wendepunkt: Die EG errichtete einen Binnenmarkt, der Kalte Krieg endete, und mit der Europäischen Union entstand ein neues Gravitationszentrum in Europa. Gleichzeitig verliefen die Verhandlungen über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) für die Schweiz enttäuschend. Der EWR kam aufgrund seiner Institutionen für die Mehrheit in Regierung und Verwaltung als dauerhafte Lösung nicht in Frage. Während die Exekutive immer entschlossener den EG-Beitritt anstrebte, fehlte dieser Politik bei den meisten Spitzenverbänden des Schweizer Wirtschaftslebens der volle Rückhalt.
Welche Gründe führten 1991 zur europapolitischen Neuausrichtung der Schweiz? Neue Originalquellen erschließen die Entscheidungsebenen von Regierung, Verwaltung sowie Spitzenverbänden von Industrie, Gewerbe, Banken, Arbeitnehmern und Landwirtschaft. Die Analyse erfolgt aus der Perspektive der Außenpolitikanalyse und des Korporatismus. Konkurrierende Vorstellungen staatlicher Souveränität sowie gegenläufige Interessen in Politikfeldern wie Personenfreizügigkeit, Wettbewerb und Sozialpolitik liefern neue Erklärungsmomente für die Politik der beteiligten Akteure.
- 21–23 I. Einleitung 21–23
- 24–28 1. Forschungsstand 24–28
- 36–38 3. Quellenlage 36–38
- 151–154 a) Umbruch in Europa 151–154
- 359–386 2. Schlussfolgerungen 359–386
- 372–376 c) Hauptfragestellung 372–376
- 376–378 d) Fazit 376–378
- 384–386 f) Forschungsbedarf 384–386
- 387–392 1. Quellenverzeichnis 387–392
- 390–390 c) NZZ-Archiv in Zürich 390–390
- 392–399 2. Literaturverzeichnis 392–399