Zusammenfassung
In Spanien herrscht seit der Jahrtausendwende ein Erinnerungsboom, der politisiert und polarisiert. Die „Rückkehr der Vergangenheit“ bedeutet nicht nur Omnipräsenz von Geschichtsdiskursen, sondern auch Renaissance einer dualistischen und hoch politisierten Debattenkultur: Die Metapher der „zwei Spanien“ reüssiert – als Beschreibung der tiefen Spaltung des Landes in den 1930er Jahren ein längst überwunden geglaubtes Kapitel spanischer Geschichte. Provoziert die Vergangenheitskonjunktur eine Wiederkehr der gesellschaftlichen Frontalstellung, die doch aufgearbeitet werden soll?
Die umfassende Darstellung des Geschichtsstreits in Gesellschaft, Politik, Justiz und Wissenschaft zeigt, dass von einer „Aufarbeitung“ oder gar „Bewältigung“ der spanischen Bürgerkriegs- und Diktaturvergangenheit keine Rede sein kann. Spanien stellt einen Sonderfall innerhalb der europäischen Erinnerungskulturen dar. Anders als vergleichbare Länderstudien kommt die Untersuchung zum Ergebnis, dass weniger Generationenwandel oder die Festigung des demokratischen Systems dabei eine Rolle spielen, sondern ein sich wandelnder Parteienwettbewerb den „Kampf um die Vergangenheit“ auslöst.
- 9–12 Danksagung 9–12
- 17–44 I Einleitung 17–44
- 22–27 2. Problemstellung 22–27
- 27–37 3. Forschungsstand 27–37
- 37–40 4. Methode 37–40
- 40–44 5. Aufbau 40–44
- 45–69 II Bezugsrahmen 45–69
- 66–69 3. Begriffsauswahl 66–69
- 105–119 2. Transition 105–119
- 119–125 3. Regierung González 119–125
- 125–130 4. Regierung Aznar 125–130
- 131–187 1. Politik 131–187
- 187–209 2. Justiz 187–209
- 197–209 2.3 Der Fall Garzón 197–209
- 209–233 3. Gesellschaft 209–233
- 219–225 3.3 Stiftungen 219–225
- 230–233 3.5 Internationale NGO 230–233
- 233–271 4. Wissenschaft 233–271
- 272–278 1. Generationenwandel 272–278
- 293–306 VII Schluss 293–306
- 293–301 1. Zusammenfassung 293–301
- 307–309 1. Quellen 307–309
- 309–309 2. Literatur 309–309