Zusammenfassung
Nils Weichert entwickelt eine herausfordernd optimistische Vision: Zeitpolitik. Da Zeitkonflikte in modernen Gesellschaften allgegenwärtig geworden sind, ist eine Politik gefragt, die Zeitgerechtigkeit und Zeitvielfalt in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen rückt. Bisher ist Deutschland ein zeitpolitisches Niemandsland. Das soll sich nun ändern, denn es liegt ein erfolgversprechender Entwurf vor, der in der Beschleunigungsgesellschaft tatsächlich Wirkung entfalten könnte. Es handelt sich um ein komplexes Konzept, ein neues und integriertes Politikfeld zur Entwicklung einer zweiten Generation des Wohlfahrtsstaates, der neben materiellen Gütern auch für Zeitwohlstand verantwortlich ist. Jenseits von „Simplify your life-Ratgebern“ oder gängigen Zeitmanagementmodellen wird eine gesamtgesellschaftliche Lösung angestrebt. Dabei geht es nicht darum, bekannten Problemen das Zeitetikett aufzukleben, sondern um einen Perspektivenwechsel. Es gilt, einen gesellschaftlichen Diskurs über das menschliche und sozial zumutbare Maß der Veränderungen zu initiieren. Auf den kollektiven Wunschtraum nach Entschleunigung muss eine grundlegende Auseinandersetzung über die Verhältnisse zwischen den Zeiten folgen.
- 13–27 I. Einleitung 13–27
- 28–44 1. Beschleunigung 28–44
- 44–58 2. Ökonomisierung 44–58
- 123–130 3.1 Chronodiversität 123–130
- 130–136 3.2 Zeitwohlstand 130–136
- 140–181 4. Gestaltungsfelder 140–181
- 140–150 4.1 Stadtzeiten 140–150
- 150–160 4.2 Familienzeiten 150–160
- 160–172 4.3 Arbeitszeiten 160–172
- 172–181 4.4 Bildungszeiten 172–181
- 192–195 5.3 Time Mainstreaming 192–195
- 196–222 IV. Zusammenführung 196–222
- 198–218 2. Zeitpolitik als ... 198–218
- 223–242 Literaturverzeichnis 223–242