"Objektivität" als faires Spiel

Kari Palonen

doi:10.5771/9783845227177

"Objektivität" als faires Spiel

Wissenschaft als Politik bei Max Weber

1. Edition 2010

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doi.org/10.5771/9783845227177
ISBN print: 978-3-8329-5740-7
ISBN online: 978-3-8452-2717-7
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Zusammenfassung

Was versteht Max Weber unter ‚Objektivität’ in seinem Aufsatz „Die ‚Objektivität’ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis“ von 1904? Welchen rhetorischen Schachzug unternimmt er mit seiner Umdeutung des Begriffs?

Nach Max Weber zielt die „Objektivität” auf die faire Regelung akademischer Auseinandersetzungen. Für Weber ist die Wissenschaft ein Betrieb, in dem Kontroversen permanent an der Tagesordnung sind. Die deliberative Rede pro et contra ist jenes rhetorische Genre, das der Austragung der Kontroversen mit offenem Ausgang und ohne Einmischung von Dritten entspricht. Als rhetorische Praxis ist die Wissenschaft kein Gegensatz, sondern eher eine besondere Form der Politik.

Das faire Spiel bietet für Weber die regulative Idee für die Austragung von Streitigkeiten. Das rhetorische Prinzip der englischen parlamentarischen Prozedur dient als dessen historisches Modell. Die Diskussion des fairen Spiels setzt Weber in seiner Parlamentsschrift von 1918 fort. Mit seiner Kritik des Beamtenwissens als Herrschaftsinstrument und mit seinen Vorschlägen zu dessen parlamentarischer Kontrolle veranschaulicht Weber die rhetorischen Instrumente des parlamentarischen fairen Spiels.

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2–4 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–4
5–8 Hintergrund und Dank 5–8
9–14 1. ‘Objektivität’als Frage 9–14
15–37 2. Webers Aufsatz zur ‘Objektivität’ 15–37
38–60 3. Ein rhetorischer Ansatz in der Wissenschaft 38–60
61–76 4. Die Narrative der ‘Objektivität’ 61–76
77–94 5. Die Politik der wissenschaftlichen Streitigkeiten 77–94
- 77–84 5.1. Zwecke, Mittel, Folgen und Chancen 77–84
- 84–86 5.2. ‘Objektivität’ im Horizont der Chancen 84–86
- 86–90 5.3. Der Richtungsstreit in der Nationalökonomie 86–90
- 90–94 5.4. Das Profil des Archivs 90–94
95–124 6. Die Perspektivität der Erkenntnis 95–124
- 95–105 6.1. Kulturbedeutung als Kriterium des Wissenswerten 95–105
- 105–110 6.2. Der Idealtypus als Theoriebegriff 105–110
- 110–117 6.3. Die einseitige Steigerung 110–117
- 117–122 6.4. Jenseits unhistorischer Theorie und untheoretischer Historiographie 117–122
- 122–124 6.5. Monokratische und idealtypische Begriffsbildung 122–124
125–145 7. Der Umbildungsprozess der Begriffe 125–145
- 125–130 7.1. Die Gefahr der Erstarrung 125–130
- 130–136 7.2. Die ewige Jugendlichkeit historischer Forschung 130–136
- 136–141 7.3. Bildung, Auflösung und Umbildung der Begriffe 136–141
- 141–145 7.4. Die Wertideen der Wissenschaft 141–145
146–167 8. Die parlamentarische Kritik am bürokratischen Wissensmonopol 146–167
- 146–148 8.1. Das Wissen und die Erkenntnis 146–148
- 148–153 8.2. Parlamente als Instrumente der Kontrolle 148–153
- 153–162 8.3. Die parlamentarischen Kontrolle der Beamtenherrschaft 153–162
- 162–165 8.4. Die rhetorische Kompetenz der Berufspolitiker 162–165
- 165–167 8.5. Die Wissenschaft zwischen Bürokratie und Parlamentarismus 165–167
168–179 9. Die rhetorische Umschreibung der ‘Objektivität’ zum fairen Spiel 168–179
- 168–175 9.1. Die rhetorische Umschreibung der Wissenschaftsbegriffe 168–175
- 175–179 9.2. Das faire Spiel und sein parlamentarisches Paradigma 175–179
180–192 10. Eine ‘Parlamentarisierung’ der Kontroversen um Theorien und Begriffe? 180–192
- 180–183 10.1. Analogien der ‘Parlamentarisierung’ 180–183
- 183–188 10.2. Parlamentarische und akademische Freiheit 183–188
- 188–192 10.3. ‘Parlamentarisierung’ der Lesart der Debatten 188–192
193–205 Literaturverzeichnis 193–205

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