Zusammenfassung
Der Irak-Krieg und die amtliche deutsche Kritik hielten unsere Öffentlichkeit ein Jahr lang in Bann. Setzte die deutsche Regierung ein Zeichen, oder störte sie nur den Betrieb der Macht, den sie diskret sogar unterstützte? Noch nie war die Bundesrepublik solchen Gefühlsausbrüchen und multilateraler Kritik ihres Hauptverbündeten ausgesetzt. Was damals die NATO erschütterte und den deutschen außenpolitischen Konsens gefährdete, scheint heute vergessen. Dabei hat der Irak-Krieg alle Probleme offengelegt, die einer modernen Gesellschaft begegnen, wenn sie in Regionen mit fremder Mentalität ordnend eingreift. Er machte uns nachdenklich über die Aussichten solcher Interventionen und sensibel für deren eigene und fremde Opfer. Er hat durch seine unvorstellbaren Kosten zur internationalen Finanzkrise beigetragen. Er hat den Westen geschwächt und damit eine Verschiebung der internationalen Machtgewichte befördert. Das alles geht uns an.
Um diesen Fragen nachzugehen, sichtete Dr. Günter Joetze seit 2002 amtliches Material und befragte Zeitzeugen. Er ist Botschafter a.D., verbrachte 18 Berufsjahre in multilateralen Verhandlungen und war zuletzt Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik. Danach hatte er einen Lehrauftrag an der Freien Universität Berlin und schrieb ein Buch über das Kosovo in der deutschen Politik.
- 15–20 I. Die Grundfragen 15–20
- 21–29 II. Vor dem Sturm 21–29
- 21–22 1. Vaters Erbe 21–22
- 22–24 2. Kritik am Erbe 22–24
- 85–89 1. Volkes Stimme 85–89
- 112–147 VIII. Vorkriegsmanöver 112–147
- 116–126 2. Vorkriegspolemik 116–126
- 152–157 2. Deutsche Beteiligung 152–157
- 160–169 X. Diplomatie der Besatzung (Resolution 1483 des VN-Sicherheitsrats vom 22. Mai 2003) 160–169
- 251–282 Endnoten 251–282
- 283–300 Anhänge 283–300
- 283–284 Dokumentation 283–284
- 286–300 Bibliographie 286–300
- 301–310 Register 301–310