Kriegskunst im Business
Transkulturelle Resonanzen am Beispiel chinesischer und westlicher Managementliteratur zu Sunzi bingfa
Zusammenfassung
1984, wenige Jahre nach dem Parteibeschluss, die VR China für den Kapitalismus zu öffnen, entstand mit höchster Billigung ein Buch, in dem das antike chinesische Traktat „Die Kunst des Krieges von Meister Sun (Sunzi bingfa)“ mit westlichen Management-Ideen kombiniert wurde.
Der Gedanke, das uralte Traktat über den Krieg mit handfestem Business zu verknüpfen, lässt sich zwar bis ins antike China zurückverfolgen, bis 1984 aber hatte diese „Business Sunzi“-Literatur ein weitgehend unbeachtetes Dasein gefristet. Der Erfolg der chinesischen Reformen bescherte der Gattung jedoch nicht nur in China einen ungeahnten Aufschwung, sondern auch in Japan den USA und Europa.
Dieses Buch spürt der Entstehung von „Business Sunzi“ im wechselseitigen Kulturtransfer zwischen Asien und Ameroeuropa nach. Es beschreibt, wie sich die ideologischen Kehrtwendungen der letzten Jahrzehnte in der Volksrepublik im „Sunzi“-Verständnis niedergeschlagen haben und zeigt Verbindungen von Nationalismus, Politik und Ökonomie auf. Auch erweist sich, dass vieles von dem, was uns als exotische, fremde asiatische Weisheit erscheint, nichts anderes ist, als die Spiegelung unserer Fremdbilder von China in asiatischen Selbstbildern.
- 9–41 1 Einleitung 9–41
- 33–41 Übersetzungen 33–41
- 81–102 In China 81–102
- 102–108 In Japan 102–108
- 108–116 Im Westen 108–116
- 137–141 Sun Wus doppelte Heimat 137–141
- 166–172 Einführende Bemerkungen 166–172
- 204–211 Durchgängige Motive 204–211
- 223–246 7 Literaturverzeichnis 223–246