Das Kopftuch in der Landesgesetzgebung
Governance im Bundesstaat zwischen Unitarisierung und Föderalisierung
Zusammenfassung
Die „Kopftuchfrage“ ruft lebhafte Diskussionen hervor: Muss Lehrerinnen als Grundrechtsträgerinnen erlaubt werden, das islamische Kopftuch im Unterricht zu tragen, oder bedarf es einer vollständigen Neudefinition der Präsenz von Religion in der Schule, die in der Konsequenz zur Entfernung aller religiösen Symbole führen könnte? Die parlamentarischen Entscheidungsprozesse darüber, die durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom September 2003 in den Bundesländern ausgelöst wurden, sind Gegenstand der Untersuchung. Im Zentrum steht dabei die Frage, warum in welchem Bundesland welcher Weg beschritten wurde. Um die relevanten Faktoren in der vergleichenden Analyse aller 16 Länder herauszuarbeiten, wird ein analytischer Zugang entwickelt, der den Governance-Ansatz mit Überlegungen des historischen und soziologischen Neoinstitutionalismus verknüpft. Es zeigt sich, dass länderspezifische historisch-kulturelle Entwicklungspfade eine sehr viel größere Relevanz haben, als es der landläufigen Vorstellung vom „unitarischen Bundesstaat“ (Konrad Hesse) entspricht.
- 15–20 1 Einleitung 15–20
- 87–87 3.3 Fazit 87–87
- 103–108 4.1.4 Das Kopftuchurteil 103–108
- 277–280 6.3 Ausblick 277–280
- 281–314 Literaturverzeichnis 281–314
- 291–292 Handbücher und Lexika 291–292
- 292–314 Literatur 292–314