Zusammenfassung
Dieses Buch identifiziert als Ursache dauerhaft autoritärer Herrschaft in der arabischen Welt eine Kombination aus sozialen, politischen und wirtschaftlichen Merkmalen, wie sie von allen Weltregionen so nur den Vorderen Orient prägt. Neopatrimoniale politische Systeme finden ihre Entsprechung in patriarchalen Sozialstrukturen mit überwiegend informellen Entscheidungsmechanismen. Diese werden über hohe externe Renteneinkommen ökonomisch abgesichert. Die resultierenden autoritären Strukturen überleben jedoch auch aufgrund externer Stabilisierung.
Die Analyse aktueller politischer Dynamiken in der arabischen Welt zeigt, dass ihre häufig anzutreffende Interpretation als „Demokratisierungsprozesse“ irreführend ist. Schlumbergers alternative Analysevorschläge richten sich dagegen auf Eliten, Institutionen, Legitimität sowie auf das Verhältnis Staat-Gesellschaft und weisen darauf hin, dass Demokratisierung mittelfristig kein realistisches Szenario politischer Entwicklung darstellt.
Die praktisch-politische Relevanz dieser Ergebnisse wird schließlich anhand einer Reflexion über Möglichkeiten, Grenzen und Dilemmata augenfällig, mit denen sich externe Akteure konfrontiert sehen, die in nicht-demokratischen Kontexten wie der arabischen Welt Demokratie zu fördern suchen.
- 15–20 Einführung 15–20
- 209–212 7 Fazit und Ausblick 209–212
- 213–244 Literaturverzeichnis 213–244
- 245–255 Anhang 245–255