Unsagbarkeit und Musik in der Poetik um 1900
Ein Beitrag zur Rezeption des romantischen Musikbegriffs
Zusammenfassung
Die Studie zeigt, dass die Poetik um 1900 den romantischen Musikbegriff produktiv macht, um Verfahren zu entwickeln, mit denen das Unsagbare darzustellen sei. Sie beleuchtet poetologische Grundlagen der romantischen Vorstellung von einer Anordnung autonomer Töne, in der sich das Unsagbare ausspreche und untersucht die Rezeption dieser Vorstellung bei George, Hofmannsthal, Rilke und in der Poetik der Avantgarde vor dem Hintergrund von Symbolismus, Sprachkritik und Musikästhetik. Durch die Einbeziehung von poetologischen Überlegungen, in denen die Musik vernachlässigt, übergangen oder angegriffen wird, nimmt die Studie die Bedeutung des romantischen Musikbegriffs für die Poetik um 1900 auch dort in den Blick, wo sie bisher übersehen wurde.
Abstract
This book demonstrates that poetics around 1900 employs the Romantic concept of music in order to develop techniques with which to represent the ineffable. It investigates the foundations of the Romantic notion in poetics research that the ineffable comes to the fore in musical arrangements of autonomous tones, and examines the reception of this notion in George, Hofmannsthal, Rilke and avant-garde poetics against the backdrop of symbolism, linguistic criticism and musical aesthetics. By including texts from poetics in which music is neglected, ignored or attacked, the book also highlights traces of the Romantic concept of music in areas where it has been overlooked so far.