Zusammenfassung
Arno Schmidt hat „Zettel’s Traum“ in jeder Hinsicht als sein opus magnum geplant und propagiert. Das Kompositionsprinzip ist die Montage von (Notiz-) Zetteln, die eine Vielzahl von Prätexten einschließen. Die Intertextualität ist damit ein entscheidendes Merkmal des Werks und sogar insofern schon auf der Oberfläche strukturbildend, als die drei Spalten, „TextSträhnen“, jeweils unterschiedlichen „ThemenStränge[n]“ zugeordnet sind: „Das Buch spielt an einem Julitage, von morgens, um halb 4, bis zum nächsten Morgen um halb 4. Das heißt […] die MittelKolumne. Der rechte Rand ist mehr oder weniger zeitlos, der linke Rand gehört EDGAR POE.“ Der rechte Rand soll also Assoziationen und Zitate aller Art aufnehmen. Es kann daher nicht überraschen, dass Schmidt in „Zettel’s Traum“, ausgehend von einer Diskussion über das Plagiat und von Äußerungen zu diesem Thema von Edgar Allan Poe, mit dem Bild „Auf den Schultern von Riesen“ ein traditionelles Gleichnis für den Rückgriff auf die Werke von Vorgängern und damit für die Intertextualität implizit zitiert bzw. erzählend ins Bild setzt.
Schlagworte
Friedhelm Rathjen Steinhorst 500 Brand's Haide Zettel's Traum Prosatheorie Arno Schmidt Schriftsteller Rezeptionsgeschichte Bargfelder Bote- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten