Zusammenfassung
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lag die deutsche Filmindustrie in Trümmern. Nur die Studioanlagen der Bavaria Filmkunst in Geiselgasteig blieben weitgehend unversehrt und sollten den Grundstein für die Wiederauferstehung des deutschen Films legen.
Die protektionistische Filmpolitik der amerikanischen Besatzungsmacht, die lange andauernde Reprivatisierung des Unternehmens sowie unternehmerische Fehlentscheidungen vereitelten diese Hoffnungen jedoch und nach hohen Verlusten wurden die Geiselgasteiger Studioanlagen 1959 vom noch jungen öffentlich-rechtlichen Rundfunk übernommen. In dieser Position konnte sich die Bavaria schnell wirtschaftlich erholen und stieg in den 1960er Jahren zum maßgeblichen kreativen Fernsehproduzenten in Deutschland auf. Im Unternehmen selbst verblieb jedoch die Sehnsucht nach dem Kino. Mit dem Rückenwind des Academy Award für das Szenenbild von "Cabaret" (1972) startete die Bavaria in den 1970ern nach Jahrzehnten wieder eine Kinooffensive, die 1980 zur turbulenten Produktion von "Das Boot" führte, mit der der Bavaria ein Welthit gelang. Auf diesem Renommee aufbauend wollte sich die Bavaria vom Filmstudio zum international diversifizierten Medienkonzern weiterentwickeln. Dies führte zu eskalierenden Zielkonflikten mit den beteiligten Rundfunkanstalten, allen voran dem WDR, und mit dem Aufbau des Filmparks Bottrop-Kirchhellen Ende der 1980er Jahre zur größten Fehlinvestition in der Unternehmensgeschichte. Der Traum vom großen Kino ruckte in weite Ferne.
Schlagworte
Das Boot Firmengeschichte Filmkonzern Filmproduktion Bavaria- 11–13 1 Einleitung 11–13
- 518–519 10 Dank 518–519
- 520–546 11 Literaturverzeichnis 520–546
- 547–549 12 Abkürzungsverzeichnis 547–549