Ins Archiv, fürs Archiv, aus dem Archiv

doi:10.5771/9783967074307

Ins Archiv, fürs Archiv, aus dem Archiv

TEXT + KRITIK Sonderband

Reihe: Text + Kritik Neufassung

1. Auflage 2021

Kein Zugriff

doi.org/10.5771/9783967074307
ISBN print: 978-3-96707-429-1
ISBN online: 978-3-96707-430-7
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Zusammenfassung

Das Archiv hat Konjunktur. War es früher lediglich ein Magazin, ein Aufbewahrungsort für Dokumente, eine Sammlung literarischer Hinterlassenschaften, so hat sich seine Funktion in den letzten Jahrzehnten radikal gewandelt.

Wurden früher Schätze aus der Vergangenheit konserviert, öffnet sich das Archiv der Gegenwart: Beschränkte man sich auf den Erwerb von Nachlässen, werden heutzutage bereits Konvolute von jüngeren AutorInnen aufgenommen, womit dem Archiv eine Definitionsmacht bei der Kanonbildung zufällt. Nachlassbewusstsein ist bei SchriftstellerInnen ausgeprägter als in früheren Zeiten. Das Archiv bestimmt die literarische Produktion, sofern sich der Text selbst nicht gleich als Archiv versteht.

Das Archiv entwickelt selbst kulturelle Praktiken, wird dank der Digitalisierung von Beständen zum virtuellen Ort der Wissensproduktion, durch die Ausstellung des Originals und seiner Aura andererseits zum Museum. Neben der Erweiterung traditioneller Archivarbeit um transnationale Forschungsfelder, Autorenbibliotheken und Verlagsarchive steht im Mittelpunkt des Bandes die Frage nach den Aufgaben eines Archivs im digitalen 21. Jahrhundert.

Kapitel Ausklappen | EinklappenAutorenSeiten
1–4 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–4
5–17 Ein Gang durchs Archiv Michael Töteberg Michael Töteberg 5–17
18–27 »Niemals Germanisten ranlassen«. Problematiken der Arbeit mit literarischen Nachlässen Katrin von Boltenstern Katrin von Boltenstern 18–27
28–36 Adorno und die Archivierung des Ephemeren. Bemerkungen zu seinem Nachlass Michael Schwarz Michael Schwarz 28–36
37–45 Reste und Ränder. »Nichtiges Zeug« im Nachlass-Archiv Arno Schmidts Susanne Fischer Susanne Fischer 37–45
46–50 Vom Suchen und vom Finden. Erfahrungen in Nachlassarchiven Thomas Ehrsam Thomas Ehrsam 46–50
51–63 Kann ich das sehen? Über Aufmerksamkeit und Ordnung im Umgang mit dem Uwe Johnson-Archiv Holger Helbig, Katja Leuchtenberger, Antje Pautzke Holger Helbig, Katja Leuchtenberger, Antje Pautzke 51–63
64–84 »Das Archiv ist nutzlos, wenn wir es nicht auswerten«. Walter Kempowski öffnet sein Archiv Stephan Lesker Stephan Lesker 64–84
85–97 Aus dem Archiv. Die Transformation von Dokumenten in der literarischen Fiktion Alexandra Vasa Alexandra Vasa 85–97
98–104 »Wie man es erzählen kann, so ist es nicht gewesen«. Archiv und Schreiben: Christa Wolf Sabine Wolf Sabine Wolf 98–104
105–119 Autor*innenbibliothek als Archiv? Die Privatbibliothek von Christa und Gerhard Wolf an der Humboldt-Universität Berlin Birgit Dahlke Birgit Dahlke 105–119
120–128 DDR-Verlagsarchive – alles nur Zensur? Einblicke in das Archiv des Henschelverlags Kunst und Gesellschaft im Literaturarchiv der Akademie der Künste Franziska Galek Franziska Galek 120–128
129–137 Verlagsarchive erschließen die Welt. Neue Forschungsansätze in einer sich ändernden Bestandspolitik am Deutschen Literaturarchiv Marbach Christoph Hilse Christoph Hilse 129–137
138–156 Die Erfindung der Nachkriegsliteratur. Verlagsinterna: Das Voten-Archiv des Rowohlt Verlags Michael Töteberg Michael Töteberg 138–156
157–173 Zeitschriften als ›kleine Archive‹. Geschichte, Stellenwert und Funktion des ›Kleinen‹ im ›großen‹ Archiv Gustav Frank, Stefan Scherer Gustav Frank, Stefan Scherer 157–173
174–184 Mäandern in Archiven. Künstlerische Transformationen gespeicherten Wissens Anneka Metzger Anneka Metzger 174–184
185–189 Auswahlbibliografie Michael Töteberg Michael Töteberg 185–189
190–199 Notizen 190–199

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