Zusammenfassung
Die Vergabe von Werkverträgen, die im Betrieb des Werkbestellers, also onsite, ausgeführt werden, hat – nicht zuletzt befördert durch die Ausbrücke von Corona-Masseninfektionen in Fleischfabriken – wieder eine hohe mediale Aufmerksamkeit erreicht. Die vorliegende Studie gibt einen differenzierten Einblick in die Ergebnisse einer repräsentativen CATI-Befragung und von Fallstudien aus dem Verarbeitenden Gewerbe und dem Einzelhandel. Sie zeigt, dass Onsite-Werkverträge insbesondere in den Großbetrieben quantitativ bedeutsam sind und sie vor allem aus Kostensenkungsgründen vergeben werden. Das Management von Onsite-Werkverträgen geht mit vielfältigen Herausforderungen einschließlich Schein-Werkverträgen und neuen Abhängigkeitsproblemen einher. Die betrieblichen Interessenvertretungen lehnen Onsite-Werkverträge ab oder akzeptierend sie. Aber selbst wenn ihnen auf Basis dieser Grundhaltungen eine Ausgestaltung der Werkvertragspraxis gelingt, führen Onsite-Werkverträge – von wenigen Ausnahmen im Bereich Hochqualifizierter abgesehen – zu einer Schlechterstellung der Werkvertragsarbeitskräfte im Vergleich zu den Stammbelegschaften und häufig auch zu negativen Konsequenzen für die Stammbelegschaften selbst.
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- 1–2 1 Einleitung 1–2
- 274–279 7 Fazit 274–279
- 280–293 Literaturverzeichnis 280–293