Zusammenfassung
“Die Verwandlung des Knaben Kai” ist das nachgelassene Werk eines deutsch-jüdischen Kunsthistorikers der Weimarer Jahre, Ernst Michalski, der zu den Gründungsvätern der modernen Rezeptionsästhetik zählte. Seine Kategorie der ‘ästhetischen Grenze’ ist zu einem Schlüsselbegriff der kunsthistorischen Terminologie geworden. Der Schüler von Wilhelm Pinder lehrte zwischen 1931 und 1933 als Privatdozent in München, bevor er wegen seiner jüdischen Herkunft entlassen wurde. Mit nur 35 Jahren starb Michalski 1936 und hinterließ diesen autobiographisch gefärbten Bildungsroman, der hier erstmals im Druck erscheint. Er spielt zwischen dem südlichen Kunstland Italien und den nordischen Ländern, zwischen Rom, München und Norwegen. Kunsthistorische Erlebnisse stehen neben Begegnungn mit berühmten Persönlichkeiten, Liebeserfahrungen und Naturszenarien. In den fiktionalen Konstellationen seiner Erzählung denkt der Autor über sein vergangenes Leben, seine prägenden Erfahrungen, seinen Beruf und sein Schicksal nach.