Zusammenfassung
Die Zeit um 1900 markiert die Schwelle vom ‚Nicht-Wissen‘ zum ‚Wissen‘ über Korea: In diesem Zeitraum erschien der erste deutschsprachige Bericht einer Korea-Reise. Die textuellen und bildlichen Darstellungsstrategien des ‚Wissens über Korea‘ werden in dieser Studie anhand von vier ausgewählten Reiseberichten analysiert, die zwischen 1880 und 1915 erschienen. Das bislang kaum erschlossene Material wird vor dem Hintergrund des komplexen Verhältnisses zwischen Reiseliteratur sowie Wissensgenerierung und -vermittlung untersucht. Die Perspektive der südkoreanischen Germanistin auf die Schriften der ‚Anderen‘ über das ‚Eigene‘ offenbart einen innovativen Blick auf die damit verbundenen Praktiken und Machtstrukturen.