Populäre religiöse Literatur und Buchkultur im Osmanischen Reich
Eine Studie zur Nutzung der Werke der Brüder Yaziciogli
Zusammenfassung
Im Osmanischen Reich spielte der Typendruck erst ab dem 19. Jahrhundert eine relevante Rolle bei der Buchproduktion. Stattdessen wurden Texte von Hand abgeschrieben. Das wirft die Frage auf, wie und von wem in dieser Manuskriptkultur Bücher genutzt wurden. Die vorliegende Studie untersucht dies anhand eines umfangreichen Korpus von Handschriften, welche zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert entstanden. Es handelt sich um Abschriften der Werke der Brüder Yazýcýoġlu (15. Jh.), die bis ins frühe 20. Jahrhundert zu den meistgelesenen religiösen Texten im Osmanischen Reich gehörten.
Die Handschriften des Korpus unterscheiden sich hinsichtlich der Textüberlieferung (einschließlich der Orthographie, der graphischen Gestaltung und der Mitüberlieferung), und sie enthalten in unterschiedlichem Umfang Nutzungsspuren (Besitz- oder Stiftungsvermerke, Geburtsvermerke von Angehörigen der Besitzer, Randglossen, Lesezeichen). Anhand dieser Daten werden Textüberlieferung, sozialer Kontext der Nutzer und Nutzungsprozesse analysiert und deren Interaktion diskutiert. Es wird gezeigt, dass die handschriftliche Buchkultur des Osmanischen Reichs eine sehr vielseitige Nutzung in verschiedenen sozialen Kontexten ermöglichte.
- 15–32 1. Einleitung 15–32
- 33–102 2. Die Autoren 33–102
- 103–208 3. Die Texte 103–208
- 247–308 5. Die Nutzer 247–308
- 309–352 6. Die Nutzungsprozesse 309–352
- 353–358 7. Schluss 353–358
- 469–488 9. Bibliographie 469–488
- 489–532 10. Tafeln 489–532
- 533–548 11. Index 533–548