Zusammenfassung
Dies ist die erste Gesamtdarstellung der späten Wissenschaftslehre J. G. Fichtes, wie er sie zwischen 1807 und seinem Todesjahr 1814 in insgesamt sieben Versionen vorgetragen hat. Sie rekonstruiert und erklärt Fichtes letzte Transzendentalphilosophie, die über 200 Jahre nach dem Tod des Philosophen immer noch so gut wie unbekannt ist. Drei Themenkreise leiten die Darstellung, die erstmals sämtliche späten Texte in kritischer Edition sichtet: Die übergeordnete methodologische Fragestellung, warum Fichte sein philosophisches Hauptprojekt im Ausgang von Kant lebenslang immer wieder neu vorgetragen hat und wie er die Hörer dabei selbst als schöpferische anspricht; die begriffliche wie überbegriffliche Rolle von „Leben“ als Letzthorizont, der die bislang einschlägigen Konzepte von „Ich“ und „Absolutem“ übersteigt und zum Keim der Lebensphilosophie wird; sowie die alles leitende Vorstellung, dass grundlegendes Philosophieren als schöpferisch zu verstehen ist und somit jene ästhetische Perspektive eröffnet, die in Fichtes Oeuvre bislang als vakant galt.
Schlagworte
Ästhetik Lebensphilosophie Deutscher Idealismus Immanuel Kant Methodologie Transzendentalphilosophie Wissenschaftslehre- 413–468 D. Ästhetik des Lebens 413–468
- 503–529 Literaturverzeichnis 503–529