Macht und Literatur bei Timuriden und Habsburgern
Politischer Übergang und kulturelle Blüte in den Selbstzeugnissen Baburs und Maximilians I.
Zusammenfassung
In der aktuellen Berichterstattung werden vor allem die Unterschiede zwischen dem christlichen Westen und dem islamischen Osten betont. Bei einem näheren Blick auf die Geschichte der beiden Kulturräume lässt sich jedoch eine ähnliche Entwicklung ausmachen: Als Renaissance wird sowohl eine Phase im Heiligen Römischen Reich unter den Habsburgern als auch im Herrschaftsgebiet der Timuriden bezeichnet.
Diese vermeintliche Ähnlichkeit bildet den Ausgangspunkt für eine Untersuchung der beiden Kulturräume in der Zeit um 900/1500. Damals lenkten die Herrscher Maximilian I. und Babur die Geschicke der beiden Dynastien. Ihre Selbstzeugnisse bilden die Grundlage für eine vergleichende Analyse. Die Fragen, die im Rahmen der Arbeit behandelt werden, lauten: Welche signifikanten Ähnlichkeiten zwischen diesen Texten lassen sich ausmachen und woher rühren sie? Lassen sich Unterschiede feststellen, die Hinweise auf eine Auseinanderentwicklung der beiden Kulturräume geben?
Die Analyse lässt zahlreiche Gemeinsamkeiten zutage treten. Es zeigt sich, dass der typologische Vergleich literarischer Texte dazu beitragen kann, aktuelle Entwicklungen, in denen die trennenden Elemente zwischen Westen und Osten stark betont werden, historisch präziser einzuordnen. Doch auch der herausgearbeitete Unterschied kann aufschlussreich sein: Er lässt sich als Vorzeichen auf die Auseinanderentwicklung beider Kulturräume im Bereich der Ambiguitätstoleranz deuten.
Schlagworte
Mittelalter Dynastien Autobiographie Zentralasien Zentraleuropa Politische Konflikte- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 13–38 1 Einleitung 13–38
- 101–142 5 Machterhalt und Machterschütterung. Dynastische Herkunft und familiäre Binnenstrukturen 101–142
- 321–348 9 Schlussfolgerungen 321–348
- 349–350 10 Fazit und Ausblick 349–350
- 351–380 11 Literaturverzeichnis 351–380