Zusammenfassung
Dieses Buch untersucht die Überlegungen von Ludwig Landgrebe, Eugen Fink und Jan Patočka im Hinblick auf die Phänomenologie. Ihre Erörterungen, die sich zum Teil in bisher unveröffentlichten Briefwechseln finden, arbeiten kritische Punkte im Denken Edmund Husserls heraus und zeigen, dass es notwendig ist, über dieses hinauszugehen und Husserls Denkweg weiterzuführen.
Landgrebe entwickelt eine neuartige Methodik – die Methode der Leitfäden –, die es erlaubt, auf den Begriff des Erlebnisses, das den Schlüssel zum Selbstverständnis des Menschen liefert, neues Licht zu werfen. Fink vollzieht mit seiner Phänomenologie der Phänomenologie eine „Radikalisierung durch den Zweifel“ im Hinblick auf die Prinzipien der Phänomenologie, die auf eine Erforschung der Konstitution der Welt hinführt. Jan Patočka schließlich entwickelt eine asubjektive Phänomenologie, die auf dem Wege über eine Schematisierung des intentionalen Prozesses zu einem phänomenologischen Verstehen des Seins gelangt und dabei Bausteine zu einer Geschichte der Ontologie der Subjektivität liefert.
Den drei unterschiedlichen Versuchen einer Revision der Phänomenologie ist es gemeinsam, dass sie auf nicht-dogmatische Weise eine Metaphysik wiedergewinnen. Das ermöglicht eine Erweiterung der phänomenologischen Philosophie, ohne dass die ihr eigene Methodik einer Erforschung der Phänomene der Welt dabei aufgegeben würde.
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