Zusammenfassung
In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts erschienen im Kreis um den Dichter Stefan George monographische Darstellungen historischer Herrscher wie Cäsar und Napoleon oder Geistesgrößen wie Shakespeare, Goethe und Nietzsche. Die ausgewählten Figuren wurden als Heroen inszeniert und programmatisch in eine Heldengenealogie eingereiht, die auf George zuführte. In seiner Auffassung vom Heldentum lehnte sich der Kreis zum einen an vorgängige Theorien des Heroischen, zum anderen an Georges heterogene Heldentypen und ein in der Maximin-Vorrede entwickeltes Modell einer heroischen Trias an, das dem Heldenvermittler eine zentrale Rolle zuwies. Charakteristisch für das Konzept, wie es zusätzlich von Friedrich Gundolf und Friedrich Wolters in den Jahrbüchern für die geistige Bewegung theoretisch entwickelt wurde, war die Idee eines heroischen ‚Urtypus‘, der von verschiedenen Personen verkörpert werden konnte. Friedrich Gundolf, Ernst Bertram und Berthold Vallentin propagierten in den von ihnen verfassten Biographien eine gemeinsame heroische Haltung, die auf die soziale Struktur des Kreises als Verehrergemeinde wirken sollte. Der Band vergleicht erstmals anhand von fünf Fallstudien die narratologische Gestalt der Kreis-Biographik in Abgrenzung etwa zur zeitgleichen ‚Historischen Belletristik‘ und legt das Heldenkonzept des George-Kreises in seiner intertextuellen wie intermedialen Perspektive offen.
Schlagworte
Helden Dichter Georg-Kreis- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 13–50 I. Einleitung 13–50
- 307–330 Abbildungen 307–330
- 331–332 Siglen 331–332
- 333–374 Literatur 333–374
- 375–380 Personenregister 375–380