Zusammenfassung
Diese Monografie würdigt mit Ernest Borneman (1915–1995) einen Intellektuellen, der mit seinem Einfallsreichtum die Film- und Fernsehgeschichte weltumspannend, doch gleichsam unsichtbar über Jahrzehnte begleitet und mitgeprägt hat. Bekannt ist Ernest Borneman heute allenfalls als Sexualwissenschaftler. Dass er Romancier und Autor von Kriminalromanen war: vergessen.
Auch seine Arbeiten für Film und Fernsehen sind kaum mehr im Gedächtnis. 1933 ging Borneman ins englische Exil, wurde von dort
nach Kanada deportiert und kehrte nach Kriegsende zu seinen Ursprüngen zurück. In Deutschland blieb er ein Fremder – als Liberaler, als offener, neugieriger Geist. In Kanada hatte er Propagandafilme gegen das nationalsozialistische Deutschland gedreht, nach dem Krieg die Filmabteilung der UNESCO in Paris geleitet. Wesentliche Züge der privaten Fernsehsender in England waren auch sein Werk. Borneman entwickelte 1960/61 das Freie Fernsehen in der Bundesrepublik, Vorläufer des ZDF – das "Adenauerfernsehen", ein Fiasko, das seinem Ruf schadete. Der legendäre Beat-Club von Radio Bremen: seine Idee, doch nicht mit ihm verbunden. Stets wurde er misstrauisch beobachtet, eine wirkliche Karriere bei Film und Fernsehen blieb ihm versagt. Die Autoren erzählen ausgehend von exemplarischen Dokumenten von Bornemans Aktivitäten für Film und Fernsehen. Sie legen Fährten durch ein schier unüberschaubares Reservoir an Bildern und Tönen und entwerfen ein faszinierendes Bild einer beeindruckenden Persönlichkeit.
- 13–20 Bild und Ton 13–20
- 35–39 Odysseus Warren 35–39
- 39–46 In der Fremde 39–46
- 56–65 Musik im Bild 56–65
- 65–70 Schatten der Zeit 65–70
- 79–83 Ich bin nicht ich 79–83
- 83–89 Abrechnung 83–89
- 89–97 Borneman Blues 89–97
- 97–108 Anmerkungen 97–108
- 108–114 Filmografie 108–114
- 114–126 Chronik 114–126
- 126–128 Dank 126–128