Zusammenfassung
Herbert Linder (1941-2000) war einer der herausragenden Filmkritiker der Bundesrepublik, heute ist er weitgehend in Vergessenheit geraten. Doch wie der neue Band aus der Reihe "Film & Schrift" zeigt, lohnt die Auseinandersetzung mit dem einstigen Repräsentanten der "Ästhetischen Linken". Herbert Linder prägte als Kritiker, Übersetzer, Redakteur und Herausgeber die Filmpublizistik der Bundesrepublik Deutschland wesentlich mit und polarisierte sie als ein Repräsentant der "Ästhetischen Linken". Er gehörte zu einem Kreis von Autoren – unter ihnen Frieda Grafe, Helmut Färber und Enno Patalas –, die für die Münchner Zeitschrift "Filmkritik" schrieben. Außerdem erschienen seine Texte in der "Süddeutschen Zeitung", im Züricher "Tagesanzeiger", der "Frankfurter Rundschau" und in der "Zeit". Ihr subjektivistisches, phänomenologisches Schreibverständnis wandte sich zunehmend ab von einer ideologiekritisch und soziologisch orientierten filmkritischen Position, die bis dahin den Geist der "Filmkritik" bestimmt hatte. In den frühen 1970er Jahren in die USA übergesiedelt, erweiterte er seine lmkritischen Überlegungen hin zu einer auch filmhistorischen Arbeit, später betrieb Herbert Linder ein Fachantiquariat für Filmliteratur.
Stefan Flach rekonstruiert in einem fiktiven essayistischen Dialog die Eckpfeiler der "Ästhetischen Linken" innerhalb der "Filmkritik", Rolf Aurich entfaltet u. a. aus dem Nachlass Linders dessen Arbeitsschwerpunkte. Eine Audio-CD enthält akustisches Rohmaterial, das zwischen dem Journalisten Raimund Koplin und Linder 1969 für eine Hörfunksendung über die "Ästhetische Linke" entstanden ist.
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