Zusammenfassung
Als promovierter Jurist war Hans Wollenberg ein journalistischer Quereinsteiger in der Filmbranche, als er 1920 Redakteur und juristischer Berater der von Karl Wolffsohn verlegten "Lichtbild-Bühne" wurde. Seine Filmkritiken weisen ihn als nüchtern reportierenden Journalisten aus, nicht so sehr an der ästhetischen Erscheinung eines Films interessiert, sondern mehr an der inhaltlichen Aufbereitung. Er deckte ein weites publizistisches Spektrum ab und schrieb Kritiken ebenso wie Wirtschaftsanalysen, juristische Stellungnahmen oder Texte zu allgemeineren Aspekten des internationalen Films als Ware und Kunst, bis er 1923 als Produzent ins Filmgeschäft wechselte. Nach einigen Filmen, darunter Paul Czinners Film "Nju" mit Elisabeth Bergner, kehrte er 1926 zu Wolffsohn zurück und begann eine verstärkte Vermittlungs- und Publikationstätigkeit, bis er 1933 aus dem Verlag entlassen wurde. Als Chefredakteur der Wochenzeitschrift des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten wurde ihm Redeverbot erteilt, er reiste 1938 in die Tschechoslowakei aus und versuchte ab 1939, sich in England eine neue Existenz aufzubauen. Erst 1944 gelang ihm in der Emigration der Wiedereinstieg ins Filmgeschäft, neuerlich als Autor und Editor - so publizierte er 1948 die Studie "Fifty Years of German Film". Aus einer zaghaften Annäherung an Deutschland wurde beim Filmhistorisch kundigen Wollenberg ein zunehmend stärkeres Engagement für die Demokratie in Westdeutschland und für einen freien deutschen Film.
Der Band enthält Texte von Hans Wollenberg und einen Essay von Ulrich Döge.
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- 81–187 Kritiken 81–187
- 188–257 Aufsätze 188–257
- 258–265 Zeittafel 258–265
- 268–270 FILM & SCHRIFT 268–270
- 271–272 Anzeigen 271–272