Zusammenfassung
Was weiß und vermutet die Literatur über die Dachkammer? Der Versuch einer Antwort hat ein Auswahlproblem, denn die Dachkammer ist ein geradezu inflationär auftretender literarischer Topos. Am Anfang dieser einen Mansardenliteraturgeschichte lässt Jean-Baptiste Louis Gresset 1734 seinen Protagonisten in einer Mansarde vis-à-vis der Sorbonne eine Republik der Vernunft gründen. An ihrem Ende, knapp 250 Jahre später, versucht Jean Amérys Antiheld Lefeu, von seiner von Abriss bedrohten Mansarde aus, das Paris der Fünften Republik anzuzünden. Die literarischen Dachkammern sind aber nicht nur Schauplatz einer Dialektik der Aufklärung. Sie sind zugleich Bühnen einer Art subversiven Welttheaters, auf denen Grenzen überschritten werden – traditionellerweise zur Welt der Götter und Musen, nicht selten jedoch auch zu Welten des Elends und des Inhumanen.
Schlagworte
Arme Poeten Melancholie Schriftstellerexistenz Rückzugsort Jean-Baptiste Louis Gresset- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 9–15 Vorsätze 9–15
- 16–29 1 Arme Poeten (I) 16–29
- 41–53 3 Arme Poeten (II) 41–53
- 199–226 9 Neben dem Gesetz 199–226
- 243–275 11 Nach dem Holocaust 243–275
- 289–296 Nachsätze und Ausblick 289–296
- 297–297 Dank 297–297
- 298–321 Literaturverzeichnis 298–321