Wendejahr 1959?
Die literarische Inszenierung von Kontinuitäten und Brüchen in gesellschaftlichen und kulturellen Kontexten der 1950er Jahre
Zusammenfassung
Wende' oder 'Wendepunkt', 'Sprung', 'Durchbruch', 'Zäsur' oder gar 'annus mirabilis' – kanonische Periodisierungen der deutschen Literatur der Nachkriegszeit sprechen dem 'Romanjahr' 1959 einen entscheidenden Schwellencharakter zu. Das Erscheinen von drei wichtigen Romanen – Günter Grass’ 'Blechtrommel', Uwe Johnsons 'Mutmaßungen über Jakob' und Heinrich Bölls 'Billard um halbzehn' – wurde bereits von den Zeitgenossen als Ende des Nachkriegs und als ein Wiederaufschließen Deutschlands an die Moderne empfunden.
Mit einem halben Jahrhundert Abstand fragen die deutschen und italienischen BeiträgerInnen des Bandes nach der Plausibilität dieses Klischees. Den Relektüren kanonisierter Werke werden Studien über Inszenierungsstrategien im literarischen Feld, kulturhistorische Kontexte, internationale sowie innerdeutsche Einflüsse und Rezeptionsphänomene zur Seite gestellt.
Schlagworte
Beat Generation Blechtrommel Brecht, Bertolt Celan, Paul Godesberger Programm Grass, Günter Heym, Stefa Johnson, Uwe Lyrik nach 1945 Müller, Heiner Schmidt, Arno Wolf, Christa- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 9–20 Einleitung 9–20
- 23–60 I Moderne Zeiten? 23–60
- 63–112 II 1959 im Kontext 63–112
- 93–112 Affekt und Erinnerung 93–112
- 131–144 »…quer über die Gleise.« 131–144
- 147–164 Wendejahr 1962? 147–164
- 179–194 Neues aus dem Westen 179–194
- 217–228 1959 — Wendejahr Ost? 217–228
- 263–280 Zivilisationsdebakel 263–280
- 307–312 Zu den BeiträgerInnen 307–312