Arbeit am Sinn
Jean Pauls Titan und das Reflexionspotential seiner Erzählprosa im historischen und werkgeschichtlichen Kontext
Zusammenfassung
An Jean Pauls Erzählprosa ist immer wieder hervorgehoben worden, dass ihr mit den üblichen literaturgeschichtlichen Einordnungen (Aufklärung, Empfindsamkeit, Klassik, Romantik) nicht beizukommen ist. Ihre Zugehörigkeit zum Textfeld der deutschsprachigen Tristram Shandy-Rezeption zeigt jedoch, dass sie jenseits dieses Epochenschemas an einer breiten literarischen Strömung teilhat, die am Ende des 18. Jahrhunderts vor der Frage steht, wie und unter welchen Bedingungen überhaupt noch Sinnstiftung möglich ist, die über eine bloß partikulare hinausgeht. Das Besondere von Jean Pauls Schreiben ergibt sich dabei aus dem paradoxen Bemühen, die zur Befriedigung des ganzheitlichen Sinnbedürfnisses notwendige allumfassende Synthese nicht mehr in der Nivellierung der Heterogenität alles Einzelnen, sondern gerade im Ausstellen derselben zu suchen.
Reihe
Philologie und Kulturgeschichte - Band 11
Schlagworte
Erkenntnistheorie Humor Laurence Sterne Literaturgeschichte Tristram Shandy- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 7–12 Einleitung 7–12
- 151–297 Zweiter Teil: »Titan« 151–297
- 301–313 Literaturverzeichnis 301–313
- 314–315 Danksagung 314–315