Zusammenfassung
Trotz der unionsrechtlichen Konstitutionalisierung des Asylrechts über die letzten zwei Jahrzehnte finden Verfahren noch immer vor Behörden und Gerichten der Mitgliedstaaten statt, meist auf Grundlage nationaler Bestimmungen. Der Band betrachtet die Divergenzen und Spannungen zwischen unionsrechtlicher Konstitutionalisierung des Asylrechts und nationaler, in diesem Band meist österreichischer Asylrechtspraxis. Da das Asylrecht unterschiedliche Statuskategorien festschreibt, die die Rechte und Pflichten einer Person in fast allen Lebensbereichen fortdauernd bestimmen, betrachten die Autorinnen und Autoren das Asylrecht durch die Perspektive des Rechtsstatus. Die einzelnen Beiträge behandeln unter anderem die Judikatur des EuGH zum Verfolgungsgrund der sexuellen Orientierung, zum Ausschluss vom Schutzstatus, zum einheitlichen Schutzstatus, das Kindeswohl im Unionsrecht sowie den Duldungsstatus im Lichte des Prinzips der Menschenwürde. Mit Beiträgen von Petra Sußner, Constantin Hruschka, Ronald Frühwirth, Florian Immervoll, Ulrike Brandl, Stefan Salomon, Florian Hasel, Kevin Hinterberger, Stephan Klammer, Lioba Kasper, Martina Berger, Simone Tanzer