Zusammenfassung
Im Zentrum der Reihe Staatsverständnisse steht die Frage:
Was lässt sich den Ideen früherer und heutiger Staatsdenker für ein zeitgemäßes Verständnis des Staates entnehmen?
Hugo Grotius (1583–1645) wird gemeinhin zum Begründer des Völkerrechts erklärt. Als Vertreter einer Theorie des Staates ist er hingegen weniger bekannt. Tatsächlich liegt von Grotius auch keine dezidierte Staatstheorie vor. Dennoch enthält gerade seine Völkerrechtslehre ein großes Panorama von Lehrmeinungen über den Staat, aus denen sich eine spezifische Auffassung für Grotius ergibt. »Staat« wird hier im Sinne einer umfassenden Gesellschaftslehre dechiffriert, bei der die sozialen Gruppierungen mit ihren unterschiedlichen Interessen weitaus mehr die Politik bestimmen als der Staat. Mit der Rekonstruktion dieser eigentlich sozialwissenschaftlichen Staatslehre des Hugo Grotius betritt der vorliegende Band Neuland, nicht nur für die deutsche, sondern auch für die internationale Debatte.
Die einzelnen Beiträge sind von Staatsrechtlern, Philosophen, Historikern und Politikwissenschaftlern geschrieben worden und ergeben so ein interdisziplinäres Gesamtbild zur versteckten Staatslehre bei Hugo Grotius.
- 21–104 I. Teil: Einordnungen 21–104
- 181–183 Autorenverzeichnis 181–183